111 Jahre –Was sammelt sich da eigentlich an?
Na klar, die Deutsche Nationalbibliothek sammelt Bücher – und das seit nunmehr 111 Jahren. Begonnen hat alles mit dem 1913 in der damaligen „Deutschen Bücherei Leipzig“ eingearbeiteten Buch „Gute Mütter“, einer im selben Jahr veröffentlichten Komödie in 3 Akten von Rudolf Holzer. Der Beginn der Sammlung basierte auf der Förderung des Börsenvereins, durch die Zusage, dass sammelpflichtige Drucke von den Verlagen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Das Rad der Geschichte drehte sich weiter, 1946 wurde die Deutsche Bibliothek Frankfurt/Main gegründet und nahm noch im selben Jahr ihre Arbeit auf.
Die erste 1945 in der Deutschen Bibliothek in Frankfurt eingearbeitete Publikation heißt „Meine Hunde im Nordland“ von Egerton R. Young und war ebenfalls ein Buch.
Selbstverständlich gehören auch Zeitungen, Zeitschriften und auch Comics in unsere Sammlung. Diese wurden damals ausschließlich in haptischer Ausführung und heute sowohl in körperlicher als auch unkörperlicher Form beschafft, archiviert, bereitgestellt und bestaunt.
Doch neben Büchern, Zeitungen und Zeitschriften werden auch Karten, Tonträger, Noten und sogar einmal Patentschriften gesammelt. Einige Publikationsformen, die zwischenzeitlich ebenfalls gesammelt wurden, sind heute weitgehend vom Markt verschwunden. Dazu gehörten z.B. Dia- und Transparentserien sowie Disketten.
Andere Erscheinungsformen sind durch die rasante Weiterentwicklung des Medienmarktes ganz neu hinzugekommen, z. B. Ebooks, e-papers, Online-Dissertationen.
Und wieder andere sind nach einem Revival neu aufgelegt worden (Vinyl) oder haben sich in ihren Formen einfach weiterentwickelt.
Last not least muss auch das besonders gestaltete Medium hier Erwähnung finden. Insbesondere für den Printbereich gibt es sehr viele Beispiele dafür, wie vielfältig äußere Gestaltungsmerkmale die inhaltlichen Botschaften transportieren und unterstreichen können.
Die Deutsche Nationalbibliothek blickt schon jetzt auf eine reiche, interessante und vielfältige Sammlungsgeschichte zurück und bietet damit auch Forschern künftiger Generationen eine Basis für die Untersuchung spannender Themen. Man muss kein Prophet sein um zu behaupten, dass es in den nächsten 111 Jahren weitere ungeahnte Entwicklungen geben wird, von denen wir uns heute nur ansatzweise ausmalen können, wie diese sich zeigen werden.
111-Geschichten-Redaktion
Zum 111. Jubiläum haben wir, die Beschäftigten der Deutschen Nationalbibliothek, in Erinnerungen und Archiven gestöbert. Von März bis November präsentieren wir hier 111 Geschichten aus der Deutschen Nationalbibliothek.