Aus dem Archiv auf den Buchmarkt
Das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 und der Verlag „Das Kulturelle Gedächtnis“ feierten am 11. September 2025 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main eine ganz besondere Premiere: Rund 80 Jahre, nachdem die Schriftstellerin Lili Körber im US-amerikanischen Exil ihren Roman „Farewell to yesterday“ in englischer Sprache verfasst hatte, liegt der Roman nun erstmals in Buchform und in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Abschied von Gestern“ vor.

Lili Körber selbst war in den 1930er Jahren eine vielgelesene und erfolgreiche Autorin. 1932 erschien bei Rowohlt ihr Buch „Eine Frau erlebt den roten Alltag“, in dem sie ihre Reise durch die Sowjetunion literarisch verarbeitete. 1934 folgte der Roman „Eine Jüdin erlebt das neue Deutschland“.
Aber einige Werke Körbers blieben unveröffentlicht und sind heute Teil ihres Nachlasses, so wie das Typoskript „Farewell to yesterday“. Körber war 1938 aus Österreich über Frankreich in die USA emigriert.
Ihr Nachlass wird im Deutschen Exilarchiv 1933–1945 aufbewahrt.
Dem Exilarchiv ist es ein großes Anliegen, die uns anvertrauten Materialien sichtbar und zugänglich zu machen – in Ausstellungen, Veranstaltungen und natürlich für die vielen Forschenden, die zu uns kommen. Besonders glücklich sind wir, wenn unveröffentlichte Werke schließlich als Buch erscheinen. Dies ist nun mit Lili Körbers Roman „Farewell to Yesterday“ geschehen.
Die Buchpremiere war schnell ausgebucht, wir veröffentlichen aber gerne den Mitschnitt der Veranstaltung. Nach der Begrüßung durch die Direktorin des Exilarchivs, Dr. Sylvia Asmus, in der sie den Weg des Nachlasses ins Exilarchiv und das Bemühen um die Veröffentlichung von Manuskripten aus der Sammlung darlegte, stellte der Verleger Peter Graf das Buch vor und berichtete zudem von den geradezu dramatischen Tagen vor der Fertigstellung des Buches. Im Anschluss daran hielt Prof. Dr. Viktoria Hertling, Professorin für Holocaust- und Exilforschung, einen Vortrag über Lili Körber, in dem sie über ihre Begegnung mit Lili Körber und ihre Rolle als Nachlass- und Rechteverwalterin berichtete. Helen Gleize und Marjorie Burnelle sprachen bewegende Grußworte im Namen der Familie. Die Schauspielerin Anna Thalbach las mehrere Passagen aus dem Buch – ein besonderes Highlight des Abends.
(Bitte beachten Sie: Die Untertitel des Veranstaltungsmitschnitts wurden automatisiert erstellt.)






