Benutzungsdienste zu Besuch in der BSB

22. September 2022
von Elisabeth Fründt und Catharina Sodann
Teilnehmende des Treffens in der BSB
Foto: BSB, S. Gottstein (urheberrechtlich geschützt)

Im Rahmen des Austauschprogramms BSB-SBB-DNB waren fünf Mitarbeiterinnen der Benutzungsbereiche in der Zeit vom 5. bis 9. September 2022 durchgängig oder tageweise zu Besuch in der BSB. Das Treffen stand unter der Überschrift: Benutzungsbetrieb „normal“ und in Ausnahmezeiten, Angebotsspektrum und spezifische Dienstleistungen für Nutzer*innen.

Nach den Begrüßungsworten durch den Generaldirektor der BSB, Dr. Klaus Ceynowa, der die Teilnehmenden ermunterte, die gemeinsamen Tage sowohl für einen offenen, aber auch kritischen Austausch zu nutzen, und der Vorstellungsrunde, standen am Anreisetag zwei Führungen auf dem Programm: eine XXL-Hausführung durch das altehrwürdige Gebäude der BSB und eine Kuratoren-Führung durch die sehenswerte Ausstellung „Olympia 72 in Bildern“.

Sofa in der Plaza der BSB
Sofa in der Plaza der BSB Foto: DNB, E. Fründt (CC BY SA 3.0 DE)

Der zweite Tag widmete sich dem Themenkomplex Raumkonzepte und Nutzerkommunikation. Genau wie die BSB stehen auch die SBB und die DNB vor der schwierigen Aufgabe, in bestehenden, z.T. historischen Gebäuden, moderne, auf die Benutzenden-Bedürfnisse angepasste Lese- und Arbeitsbereiche zur Verfügung zu stellen. Die BSB bietet mit ihrer „Plaza“ einen solchen offenen und zeitgemäßen Raum an. Hier können die Benutzenden zwischen normalen Arbeitstischen, gepolsterten Sitzkuben, Sofas und schallisolierten Kojen ihren bevorzugten Arbeitsplatz wählen.

Nach der Begehung der verschiedenen Lesesäle wurden das Buchungssystem über die Webseite und die App der BSB vorgestellt. Mit der App besteht die Möglichkeit, in einem abgegrenzten Bereich des Allgemeinen Lesesaals stundenweise einen (Wunsch-)Arbeitsplatz zu reservieren.

Im Anschluss an den Rundgang ergab sich eine rege Diskussion zu den Themen Lesesäle, Lesesaalbestand, Flächennutzung und Zugangs- und Reservierungssysteme. Sowohl die SBB als auch die DNB arbeiten an der Einführung ähnlicher Verfahren zur Reservierung von Lesesaalarbeitsplätzen. Die Gestaltung der Lesesäle sowie die Auswahl und Präsentation eines kuratierten Lesesaalbestandes, gehören in allen drei Häusern zu den aktuellen Fragen, mit denen sich die Benutzungsbereiche beschäftigen. Sie sollen weiter gemeinsam verfolgt werden.

Buchungsanzeige im Lesesaal mit der Aufschrift "Frei"
Buchungsanzeige (App) im Lesesaal Foto: DNB, M. Kowalski (CC BY SA 3.0 DE)

Der Nachmittag endete mit der Vorstellung der vielfältigen Webinar- und Schulungsangebote der BSB, die vom speziell dafür zuständigen Arbeitsbereich „Nutzerschulungen und Führungen“ und Mitarbeitenden anderer Bereiche erstellt und durchgeführt werden. In der Diskussion dazu tauschten sich BSB, SBB und DNB über Schulungsformate und die Anforderungen an die Informationsvermittlung aus.

Am Vormittag des dritten Tages stand ein weiterer Themenkomplex auf der Tagesordnung: Spezialservices für die Forschung. Nach einer Führung durch die Zentralen Vervielfältigungsdienste und durch das Scanzentrum des Münchener Digitalisierungszentrums und einem Einblick in deren Arbeitsweisen folgten zwei Kurzvorträge zu Nutzerinformation und Spezialservices im internationalen Vergleich. Vorgestellt wurde am Beispiel von YEWNO der Einsatz von KI in Suchinstrumenten. YEWNO ist in den OPAC der BSB integriert und bietet den Katalogbenutzenden anhand von Textauswertungen die Darstellung fachlicher Zusammenhänge sowie den Zugriff auf die entsprechenden Dokumente an.

Eine intensive Diskussion ergab sich zu den Fragen: Wie weit gehen unsere Dienste? Welchen differenzierten Service bieten wir welchen Nutzenden an? Wie stellen wir die Qualität unserer Auskunftsarbeit dar? Der Themenkomplex ist sehr vielschichtig und wird uns auch bei den nächsten Treffen weiter beschäftigen.

Ein Ortswechsel am Nachmittag führte uns nach Regensburg. Bei einem bibliothekarischen Stadtrundgang mit dem Leiter der Staatlichen Bibliothek Regensburg Dr. Bernhard Lübbers lernten wir an diesem spätsommerlichen Abend die besondere historische Bedeutung dieser italienisch anmutenden Stadt kennen. Ein gemeinsames Abendessen schloss den Tag ab. Am letzten Tag standen nach einer kurzen Hausführung durch die Staatliche Bibliothek Regensburg die Themen Spezialservices mit besonderem Fachwissen und Forschungsbetreuung auf der Agenda. In dieser Runde wurden auch Bibliotheks-Labs als neues Angebot für Wissenschaft und Forschung thematisiert. Diese Themen werden bei den weiteren Treffen wieder aufgegriffen.

Fazit: Das vielseitige und dichte Programm während der vier Tage gewährte Einblicke in die Strukturen und Arbeitsweisen der BSB. Die rege geführten Diskussionen zu den einzelnen Themenkomplexen zeigten, dass die Benutzungsbereiche der BSB, der SBB und der DNB trotz aller strukturellen und organisatorischen Unterschiede vor sehr ähnlichen Herausforderungen stehen und dieses Format eine gute Ausgangslage schafft, um voneinander und miteinander zu lernen und gemeinsam an aktuellen und wichtigen Aufgabenstellungen der Benutzung zu arbeiten.

Die hervorragende Organisation des Treffens und die große Herzlichkeit, mit der uns die bayerischen Kolleginnen und Kollegen willkommen hießen, hinterließen einen bleibenden Eindruck. Der intensive persönliche Austausch (nicht nur von Erfahrungen, sondern auch von Ideen und Wunschvorstellungen) mit den Teilnehmenden und das kurze Ausbrechen aus der Routine sind eine sehr bereichernde Erfahrung, die verstetigt werden soll. Ein Besuch der SBB ist für Januar 2023 schon geplant.

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Foto: BSB, S. Gottstein (urheberrechtlich geschützt)

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