Bericht aus der aktuellen DH-Förderung
Wir als Deutsche Nationalbibliothek unterstützen aktiv Forschungen zu unseren Datenbeständen und fördern auch in diesem Jahr wieder mehrere Projekte über unser DH-Stipendienprogramm. Am 29. und 30. August fand am Frankfurter Standort der Auftaktworkshop des aktuellen Stipendienjahrgangs statt. Mit dabei waren zudem die ersten Personen, deren Studien über das Forschungsstudienprogramm von HERMES gefördert werden.
Am 29. August durften wir die Teilnehmenden unserer DH-Förderung in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main zum Auftaktworkshop begrüßen. Während dieser zwei Tage erhielten unsere Gäste einen Einblick in die Arbeitsweise der Bibliothek. Vorträge zur Formalerschließung, zur Inhaltserschließung und zum DNBLab gaben einen Eindruck von der Entstehung und Nutzung jener (Meta-)Daten, die die Grundlage der Forschungsprojekte sein werden. Eine praktische Übung zum Umgang mit unseren Daten sowie eine Hausführung rundeten das Programm ab.
Im Zentrum des Workshops standen natürlich die Forschungsprojekte, die in den kommenden Monaten bearbeitet werden und hier erstmals präsentiert wurden.
Unsichtbare Autor:innen: Eine statistische Untersuchung von Anonymität der Literatur des 20. Jahrhunderts lautet der Titel der Studie von Prof. Dr. Stephan Pabst, die über das HERMES-Forschungsstudienprogramm gefördert wird. Das Projekt widmet sich anonymer Autorenschaft, nachträglicher Autorenzuschreibungen sowie dem Problem der Erfassung von Anonymität in den verschiedenen Katalogisierungssystemen.
Linus Herterich und Max Schaible stellten ihr Projekt Inhaltliche Erschließung von wissenschaftlichen Publikationen durch Machine Learning vor, in dem sie Algorithmen des maschinellen Lernens anwenden wollen, um die Semantik digital vorliegender Volltexte zu erfassen. Moderne Verfahren aus dem KI-Sektor werden auf die Daten der frei verfügbaren Hochschulschriften trainiert. Max Schaible und Linus Herterich werden über unser DH-Stipendienprogramm gefördert.
Das Projekt Digitale Datenbank Exilphilosophie (DDEP). Analyse des Publikationsverhaltens exilierter Philosoph:innen u. Verlinkung mit der GND von Max Beck wird ebenfalls über das DH-Stipendienprogramm gefördert und ist ein Teilprojekt zum Aufbaus der Datenbank zur Exilphilosophie. Anhand unseres Bestandes wird das Publikationsverhalten der exilierten Personen ermittelt, eine Verlinkung über die Gemeinsame Normdatei (GND) herbeigeführt und ein Research Monitoring zur Erfassung neu erscheinender Forschungsliteratur eingebunden.
Marie-Christine Boucher stellte mit ihrem HERMES-geförderten Vorhaben Literarische Übersetzungen in der DNB – Zielsprache Deutsch ein Projekt vor, das im Zuge des Translational Turns die Übersetzung in den Fokus stellt und die Übersetzungslandschaft in Deutschland beleuchtet. Die Analyse der Metadaten soll Auskunft über Entwicklungen und Verteilung der Ausgangssprachen aufzeigen.
Alle vorgestellten Projekte befassen sich mit aktuellen Forschungsfragen. Wir freuen uns auf die Ergebnisse der Studien und wünschen allen gutes Gelingen!