Exil als Seminargegenstand

8. Mai 2024
von Dr. Sylvia Asmus und Prof. Bernd Zegowitz

Eine Kooperation der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Deutschen Exilarchivs 1933 – 1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Was bedeutet es für Schriftstellerinnen, das Land und den Sprachraum wechseln zu müssen? Wie kann es ihnen gelingen, in einem fremden Land weiterhin produktiv zu bleiben? Mit diesen Fragen befassten sich Studierende eines Seminars an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, das im Wintersemester 2023/24 in Kooperation mit dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek durchgeführt wurde. Ergebnis des Seminars ist die 17 Exponate umfassende Ausstellung „Schriftstellerinnen im Exil in den USA“, die nun Teil des virtuellen Museums „Künste im Exil“ ist. Auf der Tagung „Vicki Baum und Amerika“, welche Goethe-Universität und Exilarchiv gemeinsam mit der Freien Universität Berlin in der Deutschen Nationalbibliothek veranstalteten, stellten die Studierenden vor, wie sie das Seminar erlebt, sich den Schriftstellerinnen und den Exponaten angenähert und ihre Texte konzipiert haben. Ihre Beiträge werden im Rahmen dieses Blogbeitrags veröffentlicht.

Startseite der Ausstellung „Schriftstellerinnen im Exil in den USA“ im virtuellen Museum „Künste im Exil“.

Im Zentrum der entstandenen Ausstellung stehen mit Vicki Baum, Gina Kaus, Maria Leitner und Erika Mann Autorinnen, die Deutschland aus unterschiedlichen Gründen verließen: Vicki Baum ging vor 1933 in die USA, schrieb ab den 1940er Jahren auf Englisch und kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück. Gina Kaus floh nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs im Jahr 1938 in die USA, besuchte Deutschland und Österreich zwar nach 1948, kehrte aber nicht dauerhaft zurück. Maria Leitner floh 1933 nach Paris, die Ausreise in die USA gelang ihr nicht. Erika Mann ging 1936 von der Schweiz aus ins amerikanische Exil, publizierte in Zeitungen, unternahm Vortragsreisen und arbeitete als Kriegskorrespondentin für die BBC.

Für die Studierenden war insbesondere die Schriftstellerin Maria Leitner eine Entdeckung. „Sie ist in keinen Kanon eingeschrieben. Sie hat keine Tradition gebildet. Nur wenige haben sich an sie erinnert. Und bis vor wenigen Jahren war nicht einmal bekannt, wo sie gestorben ist“, schrieb Volker Weidermann in seiner begeisterten Rezension ihres Romans Hotel Amerika in der ZEIT vom 27. März 2024. Im Exilarchiv liegt eine umfangreiche Personenakte zu Maria Leitner, mit vielen Originalbriefen der Schriftstellerin. Die Ausstellung mit ihren Beiträgen nicht nur zu Maria Leitner ist damit auch Teil der Erweiterung des literarischen Kanons, die am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik der Goethe-Universität ja maßgeblich betrieben wird.

Das Seminar beschäftigte sich insbesondere mit den Begleitumständen des Exils, wie etwa der Rolle der Deutschen Akademie im Exil / American Guild for German Cultural Freedom und des Emergency Rescue Committee, der Akkulturation der Exilantinnen in den USA, deren Wohnorten, der Einbindung in die Filmindustrie, dem schriftstellerischen Erfolg. Dafür befassten die Studierenden sich zunächst mit den Biographien der vier Autorinnen, lasen in den Seminarsitzungen, die an der Goethe-Universität stattfanden, Texte zur Geschichte des Exilarchivs oder zum Exil als Erfahrung und Zeugnis und feilten an den Ausstellungstexten.

„Exil. Erfahrung und Zeugnis“: Blick in die Dauerausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945. Fotografie: Alexander Paul Englert

Mehrere Seminarsitzungen fanden auch im Exilarchiv statt. In der Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ konnten sich die Studierenden einen Überblick über die deutschsprachige Emigration nach 1933 verschaffen. Briefe, Manuskripte, Fotografien, Pässe und Ausweise, textile Objekte, Koffer und nicht zuletzt Publikationen des Exils werden dort präsentiert und kontextualisiert. Die Dauerausstellung legt den Fokus auf Mehrdimensionalität und macht zugleich das individuelle Moment am konkreten Gegenstand erfahrbar. Dort liegen die Originale hinter Glas, man kann sie betrachten, aber eben nicht berühren. Das aber sollte den Studierenden möglich sein. Daher arbeiteten sie während des Seminars insbesondere dort, wo Besucher*innen üblicherweise keinen Zugang haben: Im Magazin des Exilarchivs, wo die Nachlässe und Autographen lagern.

Die Studierenden konnten die Bestände zu Vicki Baum, Gina Kaus, Erika Mann und Maria Leitner erkunden. Sie konnten sich mit der Materialität dieser Stücke befassen, das Papier betrachten, seine Fragilität spüren und so den Originalzeugnissen näher kommen. Sind die Originale in der Ausstellung von den Kurator*innen ausgewählt, in die thematische und chronologische Struktur eingebettet und in Nachbarschaft thematisch verwandter Exponate platziert, so fanden die Studierenden die ursprünglichen oder zumindest die Archivkontexte vor, aus denen die Ausstellungsexponate herausgelöst sind. Die Studierenden konnten in Akten die Kontextdokumente erkunden, Briefe als Teile einer Korrespondenz mit Briefen und Gegenbriefen verstehen, die schwierigen Bemühungen um die Ausreise in einer umfangreichen Akte als bürokratischen Akt erfahren und so zu zusätzlichen Erkenntnissen gelangen. Praktische Dinge der Archivarbeit, wie notwendige Rechteklärung vor der Publikation der Archivalien, die Nutzung von Bleistift und Handschuhen im Umgang mit den Originalen lernten die Studierenden ebenfalls kennen.

Für die im Rahmen des Seminars entstandene virtuelle Ausstellung befassten sich die Studierenden zudem mit Themen der Konzeption, Exponateauswahl und Texterstellung für dieses spezielle Format. Die Ausstellung wird im virtuellen Museum „Künste im Exil“ präsentiert, einem kooperativen Netzwerkprojekt, das sich den unterschiedlichen Kunstsparten unter den Bedingungen des Exils zuwendet und dabei den Bogen von der Zeit des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart spannt. 38 Institutionen sind an diesem Netzwerkprojekt beteiligt, die Exponate, biografische Skizzen und Thementexte sind in dieser virtuellen Ausstellung miteinander vernetzt und bringen Geschichte und Gegenwart, Kunstsparten, Künstler*innen, Medientypen miteinander in Verbindung.

Seit 2013 wächst die zweisprachige Ausstellung sukzessive um Themen-, Personen- und Exponateinträge an. Zusätzlich zur Hauptausstellung gibt es den Bereich Sonderausstellung und den Bereich „Junges Museum“. Hier werden Lehrmittel und Projektergebnisse vorgestellt. Dort ist auch die Ausstellung der Studierenden eingebunden. Die Ausstellung liegt auch in englischer Sprache vor. Die englische Übersetzung wurde vom Projekt „LitKultur“ des Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik der Goethe-Universität Frankfurt finanziert.

Ein solches Lehrforschungsprojekt benötigt einen speziellen Rahmen: Curricula und Module, die das Projekt ermöglichen, inhaltliche Expertise, die Dauerausstellung des Exilarchivs, den Zugang zu den Originalquellen sowie die technischen Möglichkeiten, um die virtuelle Ausstellung umzusetzen. Insbesondere braucht ein solches Vorhaben aber engagierte Projektbeteiligte.

Im Folgenden stellen die Studierenden vor, was sie in diesem Seminar erarbeitet haben und wie sie das Arbeiten in dieser besonderen Konstellation erlebt haben.


Emily Kreß

Ich studiere Ästhetik im Master an der Goethe Universität und habe mich für den Kurs „Schriftstellerinnen im Exil in den USA“ von Herrn Zegowitz entschieden, weil es für mich reizvoll war, als Abwechslung zu dem sonst theoretischen Studium einen praktischen Einblick in die Literaturwissenschaften zu erhalten. Dies war dank der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Exilarchiv der Nationalbibliothek in Frankfurt möglich. Im Folgenden stelle ich die Gliederung unserer Ausstellungstexte vor und beschreibe außerdem diesbezüglich die wesentlichsten Etappen des Entstehungsprozesses.

Ich glaube, ich spreche für alle Kursteilnehmer*innen, wenn ich behaupte, dass wir zu Beginn des Seminars wenige bis keine Erfahrungen in der Gestaltung einer digitalen Ausstellung hatten. Welche sind die ersten Schritte und wie planen wir die weitere Vorgehensweise? Welchen organisatorischen sowie rechtlichen Hürden müssen wir eventuell überwinden? Diese und viele weitere Fragen lernten wir im Laufe des Kurses zu beantworten.

Zusammen mit Frau Dr. Asmus und Herrn Prof. Zegowitz bewegten wir uns zu Beginn des Seminars an speziellen, strukturellen Rahmenbedingungen entlang, die uns vor allem den Einstieg in das Projekt erleichterten. So kündigte Frau Asmus bereits bei unserem ersten Zusammentreffen in der Nationalbibliothek an, dass wir für die Texte zu den Exponaten, welche wir uns selbst aussuchen durften, lediglich 1.500 Zeichen zur Verfügung hatten; eine herausfordernde Aufgabe, die – wie ich vorwegnehmen kann – einige Studierende unterschätzten. Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema und tiefgehender Recherche zu den zu untersuchenden Exponaten galt es für die Kursteilnehmer*innen, die reichlichen Informationen und spannenden Inhalte in nur wenige Worte zu fassen. Auch weil unsere Dozenten unser mehrfach darauf hingewiesen hatten, erkannten wir bald, dass nur die aussagekräftigsten Punkte in die Ausstellungstexte aufgenommen werden konnten. Mir persönlich fiel es schwer, zu unterscheiden, welche Hinweise tatsächlich für die Leser*innen der Texte von Relevanz sein könnten und welche (Hintergrund-)Informationen nur ich persönlich als wissenswert oder bereichernd einstufte, ohne dass diese jedoch einen größeren Nutzen für die Ausstellung lieferten.

Im Verlauf des Seminars überlegten wir uns, ob die Texte eine einheitliche Struktur aufweisen oder die Studierenden sich in der Gestaltung frei ausleben sollten. Im Rahmen dieser Diskussion hielten wir fest, dass alle Arbeiten einen individuellen Charakter, eine persönliche Note erhalten und sich die Studierenden mit den gewählten Exponaten auf eine kontextbasierte und reflektierte Weise befassen sollten. Schließlich stecken hinter den Exponaten viel mehr als nur alte Dokumente: Die Schriftstücke sind Zeugnisse einer prägenden Vergangenheit und erzählen von den Lebensgeschichten geflüchteter Menschen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen und ein neues, hoffnungsvolles und zugleich ungewisses Leben zu beginnen. Die Beschäftigung mit den Exponaten bot uns die Möglichkeit, zum Teil auch intime Einblicke in die Schicksale der Protagonistinnen zu erhalten und dazu beizutragen, diese vor dem Vergessen zu bewahren. Diesen aufklärerischen Aspekt wollten wir in unseren Texten transportieren.

Aber können wir die Waage halten zwischen einer neutralen, wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit historischen Exponaten einerseits und einer individuellen, weniger objektiven Betrachtungsweise derselben andererseits? Als Konzept überlegten wir uns, dass die Ausstellungstexte zwei unterschiedliche Abschnitte aufweisen sollten: einen neutralen Abschnitt, in dem essentielle Fakten zu den Exponaten genannt werden, und einen persönlichen Abschnitt, der den Leser*innen die Dokumente erfahrbar macht.

Die Schwierigkeit des neutralen Teils lag darin, nicht einfach das wiederzugeben, was das Exponat selbst aussagt, das heißt, keine Inhaltswiedergabe des Dokumentes zu formulieren, sondern beispielsweise die Bedingungen, unter denen das Exponat entstand, näher zu erläutern. Die Anforderungen des persönlicheren Abschnitts waren hingegen noch anspruchsvoller als die des sachlichen Teils. Die Herausforderung bestand darin, die Geschichten und Schicksale der Protagonistinnen in ihrer Tragweite zu beleuchten, die Texte durch sprachliche, stilistische und rhetorische Mittel (wie zum Beispiel Storytelling) emotional aufzuladen, und sich gleichzeitig dennoch nicht auf subjektive Weise dem Exponat zu nähern oder die Ereignisse durch eigene Meinung zu beurteilen, da es sich bei dem Projekt um eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Exponaten handelte. Die Tatsache, dass uns nur 1.500 Zeichen zur Verfügung standen, durften wir dabei natürlich nicht außer Acht lassen. Die finale Realisierung der Texte bestand darin, die Abschnitte immer und immer wieder zu lesen und abzuwägen, an welchen Stellen Formulierungen noch gekürzt beziehungsweise komprimiert werden konnten, ohne bei diesem Prozess die gewünschte Wirkung, die emotional aufgeladene Stimmung des Textes zu gefährden. 

Brief von Erika Mann an Sarah Brandes, New York, 15. März 1938. Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Archiv der American Guild for German Cultural Freedom, Signatur: EB 70/117, mit freundlicher Genehmigung von Frido Mann.

An dem Brief von Erika Mann an Sarah Brandes vom 15. März 1938, welcher als Beispiel herangezogen wird, lässt sich die Gliederung der Ausstellungstexte in einen neutralen und einen persönlichen Abschnitt nachvollziehen. Wie der sachliche Absatz darlegt, handelt es sich bei dem Schriftstück scheinbar um eine formale Korrespondenz zwischen Erika Mann und der Hilfsorganisation American Guild. Der persönliche Absatz beschreibt hingegen, was sich hinter der Oberfläche des Briefes verbirgt, nämlich die Angst der Schriftstellerin angesichts der Bedrohungen durch den Nationalsozialismus und ihre Sorge um den früheren Kollegen und Freund Magnus Henning.

Die beschriebene Struktur sollte für alle Ausstellungstexte einheitlich sein. Einleitend wählten die Studierenden ein Zitat aus den jeweiligen zu behandelnden Exponaten. Diese ermöglichen eine direkte Vermittlung zwischen Exponat und Rezipient*in. Für alle weiteren strukturellen Elemente, wie die in den Text integrierten Kurzbiografien bestimmter Personen, orientierten sich die Kursteilnehmer*innen an der Internetseite des Exilarchivs, um auch dahingehend eine Einheitlichkeit zu schaffen.

Abschließend ist wichtig zu erwähnen, dass unsere Texte ins Englische übersetzt und einige handschriftlichen Exponate transkribiert sind, sodass sowohl die Exponate als auch die Ausstellungstexte von Allen bestmöglich gelesen und verstanden werden können. 

Das Projekt schien zu Beginn des Semesters wie eine bloße Vorstellung, deren Umsetzung durch die anfängliche Unsicherheit der Studierenden weit entfernt schien. Doch die Planung schritt schneller voran als gedacht und nahm mit jeder weiteren Sitzung eine klare Gestalt an. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die wir durch die Zusammenarbeit mit dem Exilarchiv der Nationalbibliothek gewinnen konnten, boten nicht einfach nur wie erhofft einen praktischen Einblick in die Literaturwissenschaften, sondern sensibilisierten die Studierenden hinsichtlich der Arbeit an Originalschriftstücken und dem Thema rund um Flucht und Exil.


Marie-Luise Vörös

Für unser Ausstellungsprojekt habe ich mich mit Maria Leitner auseinandergesetzt – spezifisch mit einem Brief der American Guild for German Cultural Freedom, der an sie adressiert ist, doch die Autorin selbst nie erreicht hat.

Zunächst einmal kann ich sagen, dass ich sehr froh darüber bin, die Chance bekommen zu haben, ein Stück weit in diese spannende Lebensgeschichte einzutauchen. Gerade auch angesichts dessen, dass Leitner heutzutage leider so unbekannt ist. Daher finde ich es großartig, dass in diesem Rahmen auch auf sie aufmerksam gemacht wird. Von den anderen, in unserem Seminar betrachteten Schriftstellerinnen unterscheidet sie sich insofern, als sie die USA als Zielort ihrer Flucht aus Deutschland nicht erreicht hat. Die Geschichten also, die uns viele Exponate der anderen drei Autorinnen erzählen, gibt es zu Leitner nicht – es kann sie nicht geben. Sie berichten von Erfahrungen, die Leitner nicht machen durfte.

Was aber für uns erhalten bleibt, sind Exponate, die von ihrem gescheiterten Weg dorthin erzählen. Die Personenakte aus dem Archiv der Hilfsorganisation Deutsche Akademie im Exil, die uns vorliegt, enthält ausschließlich Briefe – Korrespondenzen zwischen ihr und der American Guild. In ihnen werden Leitners so starker Wille, die Flucht zu bewältigen, aber auch die Hilflosigkeit der American Guild beim Versuch, ihr zu helfen deutlich. Erkennbar wird auch Leitners immer größer werdende Verzweiflung. Das Exponat, das ich ausgewählt habe, trägt, so finde ich, in dieser Hinsicht Symbolcharakter und kann daher exemplarisch für die Dramatik dieses letzten Lebensabschnitts Leitners stehen. Denn wie viel Kraft sie in diesen Überlebenskampf, wie viel Hoffnung sie in die American Guild gesetzt hat, wird deutlich, als sie die finale Absage erhält – sie erleidet einen Nervenzusammenbruch, wird in eine psychiatrische Klinik eingeliefert und stirbt nur Wochen später. Alles scheint sie darauf gesetzt zu haben – was nach der Absage bleibt, ist nichts.

Brief der American Guild an Maria Leitner (27. Mai 1940), Briefumschlag. Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Archiv der American Guild for German Cultural Freedom, New York / Deutsche Akademie im Exil, EB 70/117.

Was ich an diesem Brief besonders interessant finde – hierin besteht einer der Gründe für meine Auswahl –, ist, dass auch der zugehörige Umschlag erhalten ist. Bei der Einordnung des Briefes konnte ich mich somit auch an den Informationen orientieren, die er uns liefert – wie beispielsweise dem von mir anfangs erwähnten entscheidenden Hinweis, dass Leitner den Brief gar nicht erhalten hat.

Als besonders herausfordernd empfand ich es, mich in dem Text zu meinem Exponat so kurzfassen zu müssen, die mitgeteilten Informationen also auf das Wesentliche zu reduzieren und dabei den Text gleichzeitig der Thematik angemessen zu gestalten. Mir war es wichtig, die Dramatik der Situation Leitners hervorzuheben und dabei gewissermaßen auch emotional zu berühren. So gehören Flucht und Exil ja leider auch heutzutage noch zu den großen Problemthemen unserer Gesellschaft und sind nichts, das relativiert werden sollte.

In Bezug auf Leitner hatte und habe ich noch immer das Gefühl, dass Leserinnen und Leser des Textes noch so viel mehr wissen müssten, um ein wirkliches Bild von der Thematik zu erhalten. Auch wir Seminarteilnehmende hatten nur begrenzte Zeit zur Auseinandersetzung mit den Schriftstellerinnen, dabei aber Zugriff auf ihre Personenakten und Nachlässe und damit auch persönlichen Unterlagen. In die Texte zu den Exponaten hingegen konnten wir nur Bruchteile dessen einarbeiten. Auf der anderen Seite aber ist es ja gerade nötig, auch zu unserem Thema innerhalb kurzer Zeit lesbare, übersichtliche Texte zu verfassen, um zu ermöglichen, dass Interessierte auch ohne großen Aufwand einen Einblick erhalten können, der vielleicht dazu motiviert, sich tiefergehend mit den betrachteten Personen auseinanderzusetzen.

So in diesen Forschungsbereich hineinzuschnuppern und festzustellen, wie viele Entdeckungen zu machen sind – ich weiß noch, dass ich anfangs etwas enttäuscht war, als ich erfuhr, dass von Leitner ‚nur‘ Briefe an und von der American Guild erhalten sind und nicht etwa – wie wir hier auch hören – beispielsweise Kochrezepte oder andere ganz besondere, weniger offizielle, sondern privatere Schriftstücke. Im Laufe der Beschäftigung mit Leitners Lebensweg und der betreffenden Thematik insgesamt habe ich allerdings festgestellt, dass ich das Erkenntnispotential, das diesen Briefen innewohnt, schlicht unterschätzt hatte. Insgesamt fand ich die Arbeit im Archiv sehr spannend. Von der interessanten Erfahrung zunächst einmal in das dritte Untergeschoss der Deutschen Nationalbibliothek herunterzusteigen, über die ganz besondere Atmosphäre im Archiv, bis hin zur Sichtung der Exponate. Es war für mich eine spezielle Art von Respekt und Staunen, die ich bei der Betrachtung und vor allem beim In-die-Hand-Nehmen dieser Schriftstücke empfunden habe. Ganz anders als Kopien oder Scans zu sehen und selbst die Betrachtung von Originalen durch eine Museumsvitrine erscheint mir nicht vergleichbar. Mir hat diese Erfahrung dabei geholfen, mich auf eine Art – soweit überhaupt möglich – in die Situation, in der Leitner sich befand, hineinzufühlen. Mir vorzustellen, dass sie und die anderen Beteiligten damals genau diese Blätter in den Händen gehalten haben, in denen so viel Geschichte steckt, fand und finde ich beeindruckend. Für diese – für mich bei Weitem nicht alltägliche – Erfahrung bin ich sehr dankbar.


Alicia Roos

Meinen Ausstellungstext habe ich zu einem Dokument von Gina Kaus verfasst. Bei meinem Exponat handelt es sich um einen Antrag, den Gina Kaus 1940 in Los Angeles verfasst hat, um ihre befristete Aufenthaltserlaubnis in den USA zu verlängern.

Gina Kaus: Antrag auf Verlängerung ihrer befristeten US-Aufenthaltserlaubnis (1940), Vorderseite. Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Nachlass Gina Kaus, EB 96/082

Als wir im Exilarchiv waren und nach geeigneten Exponaten für die Online-Ausstellung gesucht haben, ist mir das Dokument eher zufällig in die Hände gefallen, hat aber sofort mein Interesse geweckt. Als ich den Antrag von Gina Kaus das erste Mal durchgelesen habe, sind mir gleich mehrere Fragen in den Sinn gekommen, die ich mir bereits im Laufe des Seminars mehrmals gestellt hatte. Einerseits habe ich mich gefragt, wie die Vereinigten Staaten mit Exilsuchenden aus dem nationalsozialistischen Machtbereich umgegangen sind und andererseits habe ich mir die Frage gestellt, wie man überhaupt Exil in den USA während der 1930er und 1940er Jahre erlangen konnte. Wenn man bedenkt, dass auch heutzutage die Einreise in die USA mit viel Bürokratie verbunden ist, konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass es zur Zeit von Gina Kaus leicht war, ein Visum für die USA zu bekommen. Das Dokument von Gina Kaus habe ich daher als Möglichkeit gesehen, mehr über die USA als Exilland zu erfahren und bürokratische Hürden anhand des individuellen Schicksals von Gina Kaus nachzuvollziehen.

Auch wenn für mich mit der Auswahl des Exponats die erste Hürde genommen war, hat der eigentliche Arbeitsprozess erst danach begonnen. Bevor ich mit dem Schreiben des Ausstellungstextes beginnen konnte, war mein Ziel möglichst viele Hintergrundinformationen zum Exponat zu sammeln. Dies einerseits, um das Dokument historisch einordnen zu können und andererseits, um ein Gespür für das Exponat zu entwickeln. Dabei musste ich an eine Aussage von Frau Dr. Asmus denken. Direkt zu Beginn des Seminars hat sie uns den Tipp gegeben, dass das Verfassen von Ausstellungstexten leichter fällt, wenn man über viel Kontextwissen verfügt. Nach den Erfahrungen, die ich bei der Arbeit an meinem Ausstellungstext gemacht habe, kann ich das nur bestätigen.

Bei meiner Recherche habe ich mich auf zwei thematische Aspekte konzentriert. Zuerst habe ich versucht, möglichst viel über die US-amerikanische Einwanderungs- und Exilpolitik der 1930er und 1940er Jahre herauszufinden. Zum Beispiel, welche Einwanderungsgesetze es gab, wie die behördlichen Prozesse für die Visaerteilung aussahen und wie die Einstellung der US-Bevölkerung gegenüber Exilsuchenden war. In einem zweiten Schritt habe ich versucht, möglichst viel über das US-amerikanische Exil von Gina Kaus in Erfahrung zu bringen. Mich interessierte, welche Stationen und Hürden es auf ihrem Weg in die USA gab, wie ihr Visaprozess aussah und wie ihr Leben sich gestaltete, nachdem sie in die USA eingereist war.

Der Rechercheprozess hat sich mitunter schwieriger gestaltet, als ich anfänglich gedacht habe. Es war kein Problem wissenschaftliche Literatur zu finden, die sich thematisch mit den Vereinigten Staaten als Exilland auseinandersetzt. Zum Beispiel konnte ich auf das von Claus-Dieter Krohn herausgegebene Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933-1945 zurückgreifen. Auch Texte, die sich mit der Biographie von Gina Kaus und ihrem Exil in den USA befassen, waren leicht zu finden, u.a. die Autobiographie von Gina Kaus. Sobald ich allerdings nähere Informationen darüber finden wollte, wie die Beantragung, Prüfung und Erteilung von US-Visa während der 1930er und 1940er Jahre im Einzelnen abgelaufen sind, wurde es schwieriger. In der mir vorliegenden Forschungsliteratur habe ich zu diesem Thema kaum etwas gefunden. Die nötigen Informationen habe ich schließlich auf Internetseiten verschiedener US-amerikanischer Behörden und Museen finden können, zum Beispiel auf der Internetseite des U.S. Citizenship and Immigration Services oder auf der Seite des United States Holocaust Memorial Museum. Vor ein weiteres Problem wurde ich gestellt, als ich den behördlichen Visaprozess von Gina Kaus nachvollziehen wollte. Auch hier hat die Forschungsliteratur so gut wie nichts hergegeben, selbst in ihrer Autobiographie wird dieses Thema ausgespart. Da aber im Exilarchiv noch weitere Dokumente existieren, die die Bemühungen von Gina Kaus belegen, ein unbefristetes Einwanderervisums in die USA zu erlangen, konnte ich darauf zurückgreifen und so den Visaprozess von Gina Kaus ansatzweise rekonstruieren.

Den Schreibprozess habe ich im Vergleich zum Rechercheprozess als leichter und weniger zeitintensiv empfunden. Durch die Recherchearbeit hatte ich das Gefühl einen Zugang zum Exponat entwickelt zu haben, den ich auch in meinem Ausstellungstext transportieren wollte. Beim Verfassen des Ausstellungstextes war es mir daher wichtig, einen persönlichen Zugang zum Schicksal von Gina Kaus zu schaffen, aber auch gleichzeitig den Kontext US-amerikanischer Einwanderungspolitik zu vermitteln. Allerdings empfand ich es schwierig, stilistisch den richtigen Ton zu treffen. Durch Hausarbeiten bin ich einen eher sachlichen, wissenschaftlichen Schreibstil gewöhnt, den ich aber für einen Ausstellungstext als unpassend empfunden habe. Meine größte Schwierigkeit war daher, die Balance zwischen einem informativen und emotionalen Schreibstil zu finden. Eigentlich hatte ich angenommen, dass die vorgegebene Zeichenanzahl des Ausstellungstextes meine größte Herausforderung sein würde.

Wenn ich abschließend das Seminar Revue passieren lasse, bin ich froh über die neuen Erfahrungen, die ich sammeln durfte, wie etwa die Arbeit im Archiv oder die Vorbereitung einer Online-Ausstellung und das Verfassen eines Ausstellungstextes. Und hierfür möchte ich mich herzlich bei Frau Asmus und Herrn Zegowitz bedanken.


Rebecca Hackel

Das Exponat, für das ich mich entschieden habe, ist eine Rezepte-Sammlung der Schriftstellerin Gina Kaus. Tatsächlich war diese Sammlung nicht meine erste Wahl, allerdings genau die Wahl, die mir am Ende die meiste Inspiration gegeben hat, um meinen Text für die Online-Ausstellung „Künste im Exil“ zu verfassen.

Ich möchte aber gerne erst einmal einen Schritt zurück gehen: Arbeit im Archiv. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, was ich mir darunter vorstellen sollte, als ich mich für unser Seminar „Schriftstellerinnen im Exil in den USA“ bei Herrn Zegowitz angemeldet habe. Das erste, das in meinen Kopf kam, waren weiße Handschuhe, große Kellerräume und sehr alte, staubige Dokumente. Immerhin kann ich nun aus Erfahrung sagen: das Klischee der großen Kellerräume und weißen Handschuhe entspricht auf alle Fälle der Realität.

Bei unserem ersten Besuch der Deutschen Nationalbibliothek haben wir durch Frau Asmus eine Führung durch die Dauerausstellung des Exilarchivs bekommen und konnten uns aus erster Hand Bilder zu den Personen und Geschehnissen machen, mit denen wir uns im Laufe unseres Seminars so intensiv beschäftigen würden. Klare Vorstellungen zu den vier Schriftstellerinnen Maria Leitner, Gina Kaus, Erika Mann und natürlich Vicki Baum, bekamen wir spätestens, als wir uns ausführlich mit ihren Lebensgeschichten beschäftigt haben; in diesem Zuge haben wir unter der Anleitung von Herrn Zegowitz auch in Kleingruppen Portraits der jeweiligen Schriftstellerinnen erstellen dürfen.

Im Dezember letzten Jahres war es dann endlich so weit und wir durften zum allerersten Mal das Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt betreten. Um dorthin zu gelangen, wurde unsere Gruppe von Frau Asmus in den Keller des Gebäudes geführt. Auf dem Weg in das 3. Untergeschoss erfuhren wir auch, dass noch nicht einmal jede*r Mitarbeiter*in Zugang zu den Etagen und Räumen hat, in denen die wertvollen historischen Stücke gelagert werden. Eine Information, die das Erlebnis noch um einiges spannender und besonderer machte. Als wir in dem Raum angekommen waren, in dem die für uns interessanten Stücke und Dokumente gelagert wurden, war der erste Schritt, sich zu entscheiden, vor welchem Stück wir zuerst unseren Platz um den Tisch herum einnehmen wollen. Zwischen den großen Regalen und langen Gängen mussten wir uns erst einmal zurechtfinden und anfangs war die größte Faszination, alles Ausgebreitete durchzusehen, zu bestaunen und sich ins Gedächtnis zu rufen, dass wir unter anderem Originaldokumente, persönliche Briefe, Bemühungen um Visa und so viel mehr in unseren Händen halten durften. Oder kurz zusammengefasst: Einen nicht ganz so unbedeutenden Teil des Lebens vier berühmter Frauen, die in ihrer Zeit und mit ihrer Außergewöhnlichkeit – wortwörtlich – Geschichte geschrieben haben.

Ich glaube, ich kann für die meisten meiner Kommiliton*innen sprechen, wenn ich sage, dass dieser erste Besuch des Exilarchivs vor allem der Versuch war, sich immer wieder klar zu werden, dass alles, was vor uns lag, real war und zu irgendeinem Zeitpunkt eine besondere Rolle für die von uns behandelten Schriftstellerinnen gespielt hat. Es war ein regelrechtes Eintauchen in das Schicksal von Maria Leitner, in die Bemühungen von Erika Mann oder das Leben von Gina Kaus und Vicki Baum. 

Gina Kaus: Rezept für Bischofsbrot. Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Nachlass Gina Kaus, EB 96/082, © The Estate of Gina Kaus / Internationaal Literatuur Bureau B.V.

Nun aber zur Auswahl meines endgültigen Exponats: Persönlich backe und koche ich selbst unheimlich gerne und freue mich immer, neue Rezepte auszuprobieren – oder auch beinahe vergessene Rezepte, wie etwa die meiner Großmutter oder Urgroßmutter. Es scheint also kaum verwunderlich, dass die originale Sammlung von Gina Kaus Rezepten mein Interesse geweckt hat. Zumal Gina Kaus gebürtige Wienerin im damaligen Österreich-Ungarn ist und mir viele ihrer Rezepte damit bekannt vorkamen. Ich habe selbst ungarische Wurzeln und konnte Parallelen zwischen ihren Rezepten und denen meiner Großmutter erkennen. Nach wiederholtem – mehr oder weniger scherzhaftem – Nachfragen meines Dozenten, habe ich dann auch endlich eines ihrer Rezepte ausprobiert: Bischofsbrot. Tatsächlich mit das einzige Rezept, von dem ich absolut keine Ahnung hatte, was genau es ist. Umso spannender und belohnender wurde es, als ich erfreut feststellen konnte, wie unglaublich lecker das Ergebnis war.

Für meinen Exponatstext habe ich die relativ umfangreiche Sammlung wieder und wieder durchgesehen und mich letztendlich für die Rezepte zur Zubereitung von Reisfleisch, Gugelhupf und – verständlicherweise – Bischofsbrot entschieden. Warum gerade diese Rezepte? Ich denke, die Wahl des Bischofsbrot-Rezepts ist leicht nachvollziehbar, wenn man es einmal probiert hat. Die Rezepte für Reisfleisch und Gugelhupf sind in die finale Auswahl eingegangen, da ich gerade hierbei das Gefühl hatte, einen persönlichen Bezug zu haben. Als ich aufgewachsen bin, gab es beides hin und wieder zu Hause, also fiel mir die Entscheidung nicht sonderlich schwer. Ich konnte mit diesen Rezepten eine Verbindungschaffen: Was für mich eine Erinnerung an die eigene Kindheit ist, war für Gina Kaus eine Erinnerung an ihre frühere Heimat. Ich hatte das Gefühl, meinen Text dadurch umso authentischer schreiben zu können.

Bei der Auseinandersetzung mit Gina Kaus und den vier Schriftstellerinnen insgesamt, empfand ich es als besonders herausstechend, dass für jede einzelne dieser Frauen das weggebrochen ist, was sie vor dem Krieg als „Heimat“ bezeichnet haben. Die Realität, alles plötzlich zu verlieren und hinter sich zu lassen, um einer Politik und einer Herrschaft zu entfliehen, die einen womöglich das Leben kosten könnte, ist etwas, dass sich hoffentlich die wenigsten Menschen im heutigen Deutschland überhaupt vorstellen können. Dass Gina Kaus ihre Sammlung an Rezepten mit ins Exil nahm, ist also von viel größerer Bedeutung, als dass sie diese Gerichte vielleicht gerne gegessen hat. Mit ihren Rezepten hat sie versucht, sich ein Stück Heimat zu bewahren und es mitzunehmen in ein ganz neues Land, in dem man fremd ist. Wenn man aufgrund solcher schrecklichen Ursachen flüchten muss, die eigene Sprache nicht mehr sprechen kann und die Arbeit verliert, die einem nicht bloß das Essen ins Haus bringt, sondern die eigene große Leidenschaft ist, scheint es mehr als nachvollziehbar, auch an solchen Dingen des früheren Lebens festzuhalten, die auf den ersten Blick banal erscheinen mögen. Etwa an einer Rezeptesammlung.

Letzen Endes haben wir alle interessante Texte verfasst und ich behaupte, dass jeder von uns sagen kann, durch dieses Seminar sowie die Arbeit im Archiv und an unseren Texten wirklich viel gewonnen zu haben. Nicht nur, dass wir jetzt mit Stolz sagen können: „diesen Text habe ich verfasst“, wenn wir durch die Seiten von „Künste im Exil“ klicken, weil uns bewusst ist, wie viel Aufwand jeweils hinter diesen 1500 Zeichen steckt. Auch für unsere eigene Erfahrung war dieses außergewöhnliche Seminar eine Bereicherung, für die ich mich an dieser Stelle aufrichtig bedanken möchte.

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Prof. Bernd Zegowitz

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  • ISSN 2751-3238