500 Mal gefunden – Geocaching

9. Dezember 2024
von Margareta Schultz

Seit dem 23.11.2021 ist das Deutsche Buch- und Schriftmuseum stolze Inhaberin eines sogenannten Geocaches. Dieser Cache wurde am 02.11.2024 zum 500 Mal gefunden. Was genau ein Geocache ist und was unserer in drei Jahren erlebt hat, kann man in diesem Blogbeitrag erfahren.

Wir schreiben das Jahr 2021. Im Schatten von mehreren Lockdowns reifte die Idee an, mithilfe eines sogenannten Geocaches eine neue Zielgruppe des Museums zu erreichen.

Was ist Geocaching?

Geocaching ist eine Art moderne Schnitzeljagd. Kleine Schätze in Form von Dosen und Ähnlichem – die sogenannten Caches – werden im öffentlichen Raum versteckt und lassen sich mithilfe von GPS-Koordinaten oder kleinen Hinweisrätseln finden. In den Caches befindet sich immer ein Logbuch, in das sich die glücklichen Finder*innen eintragen dürfen. Die Jagd auf die Schätze führt die Suchenden an bekannte und unbekannte, unwegsame oder kuriose Orte. Über die Website der Community können dazu Rätsel, Fotos und Hinweistexte hinterlegt werden, die informierend oder unterhaltend sind. Zusätzlich zu dem Eintrag im analogen Logbuch findet noch ein Eintrag in das digitale Logbuch statt. Die Pandemie bescherte dem Hobby – welches es seit über 20 Jahren gibt – neuen Aufwind.

Auch im Team des Deutschen Buch- und Schriftmuseums gibt es Fans der Jagd nach den Caches. Aus diesem privaten Interesse heraus reifte im Frühjahr 2021 der Plan, auch als Museum einen Cache in Leipzig zu verstecken. Dieser wurde unter dem Namen Ehemalige Buchdruckerei Fischer & Wittig dann veröffentlicht. Ein zentrales Thema des Caches ist der in Leipzig geborene Buchgestalter und Typograf Jan Tschichold, da unser Museum auch den Nachlass Tschichold beherbergt. Über die Beschreibung, die man auf der Website der Geocaching-Community hinterlegen kann, vermittelt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum Tschicholds frühe Berufsjahre im Leipzig der 1920er-Jahre.

Das Logbuch

Die Pflege des Geocaches beinhalltet unter anderem den Austausch des Logbuchs – was in den 3 Jahren gute 15 Mal nötig war – das Überprüfen des Versteckes sowie das Beantworten von persönlichen Nachrichten von Geocachern (z.B. wenn es Probleme bei der Suche gibt). Bisher wurde der Cache schon über 500 Mal gefunden – in Geocachersprache: Finds. Besonders schön ist es, die Logeinträge der Finder*innen zu lesen und damit etwas über die Abenteuer der Cacher zu erfahren. Hier sind ein paar Beispiele:

Found after some search. Quite hidden from sight. Thanks for the cache. Greetings from the Czech Republic. ~ Xyzo
Heute war ich in Leipzig unterwegs, um etwas Recycling zu betreiben und natürlich auch für ein paar Lab Caches und 2 Geocaches. 
Nachdem der Lab Cache "Graphisches Viertel" absolviert war, passte dieser Tradi mal so richtig gut. Wie das Listing schon sagt, habe ich die Dose auch sofort gefunden, auch wenn ich mir nicht so ganz sicher war, ob die Dose genau da sein soll. Im Zweifel passt alles. 😉
Danke fürs Verstecken und viele Grüße an den Owner 😃
~ DieMakis
Das Wetter lockte uns heute zu einem ausgedehnten Spaziergang in den Botanischen Garten, Hin- und Rückweg zu Fuß inklusive.
Dabei kamen wir auch an der ehemaligen Buchdruckerei vorbei.
Ohne den Winzling wären uns dabei die schönen Gebäudedetails gar nicht aufgefallen.
Wir werden sicher bei unseren nächsten Besuchen hier nach weiteren Zeugnissen der graphischen Vergangenheit Leipzigs Ausschau halten.
Vielen Dank für's Zeigen!
~ WaGreWu62
Heute hatte ich mir für meinen abendlichen Spaziergang das graphische Viertel ausgesucht. Durch den gleichlautenden Lab sowie diesen Cache entdeckte ich interessante Gebäude und viele Fakten über berühmte Verlage und Druckereien, die den Weltruf von Leipzig auch als Bücherstadt begründeten. Zwar war/ist mir Der Name Jan Tschichold ist/war mir zwar unbekannt - ich werde mich mal eteas belesen, denn mit Typografie habe ich ab und zu doch beruflich zu tun - aber das Gebäude fand ich beeindruckend. Was ich da von den Wohnungen von außen sah, machte mich neidisch. Ich würde gern da wohnen...
~ UBIQUE
Nun endlich mal zum Cache. Ich habe mich erst ein bisschen umsehen müssen, bis ich die Fresken an der Wand entdecken konnte. Danach war an den Zielkoordinaten ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich. Nach vorsichtigen Tasten konnte ich den kleinen Nano zu Tage bringen und mich auf einem freien Plätzchen im Logbuch eintragen. Das Logbuch wieder in den Behälter zu fummeln hat wohl länger gedauert als die Suche. Ein schöner und schneller Cache. 
Danke fürs Herführen und den kleinen Einblick in die Leipziger Geschichte und ihren Bezug zu Büchern. Ein schöner und informativer Geocache.
~ Reallinos

Und hier der Link zum Geocache für alle, die sich jetzt selbst auf die Suche machen wollen:
Link zum Cache

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Foto: DNB, Roberta Keding

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