Die blühende Bibliothek

28. Mai 2024
von Elke Jost-Zell und Kathrin Wilhelm

…  Iris und Rosen in Frankfurt

In diesem Jahr 2024 hat bereits der März mit launischen Aprilwetter von sich reden gemacht, der April blieb seinem Ruf treu und sorgte für abwechslungsreiches Sonnen-Regen-Spiel mit wankelmütigen Temperaturen. Die von den trockenen Sommern der letzten Jahre gestresste Frankfurter Vegetation ruft uns dank des Wetterreigens in Erinnerung, wie herrlich bunt blühend ein Frühling sein kann. Alles scheint auf einmal zu wachsen und aufzubrechen, und ringsherum wachsen Bäume, Gräser und Sträucher in frischem Grün.

Blühender Schnittlauch vor der Rotunde der DNB vom Bibliotheksdach aus betrachtet
Sind sie unter uns? Schnittlauchblüten greifen nach dem Bibliotheks-UFO …
Bild: Kathrin Wilhelm, DNB

Wonnemonat

Jetzt, im Wonnemonat Mai, zeigen sich uns rund um das Frankfurter Haus der Deutschen Nationalbibliothek zart duftende China-Rosen (Rosa chinensis), an denen bereits der Philosoph Konfuzius um 500 v. Chr. in den kaiserlichen Gärten zu Peking schnupperte, blühender Schnittlauch (Allium schoenoprasum) und kleine Familiengruppen der Bart-Iris (Iris-Barbata-Hybriden) aus der Gattung der Schwertlilien.

Blühende Bart-Iris vor der Skyline von Frankfurt am Main unter blauem Himmel
Das blühende Bibliotheksdach illuminiert die Frankfurter Skyline
Foto: Kathrin Wilhelm, DNB

Rosenromantik

Bekanntlich ist der Mai der perfekte Monat für die Liebe, und Bibliotheken sind romantische Orte, in denen man flirten, sich aber auch für die Dauer eines ganzen Lebens begegnen kann. Und welche Blume ist romantischer als die viel besungene Rose? Märchenhaft begegnet sie uns bei den Brüdern Grimm in Dornröschen und Schneeweißchen und Rosenrot, Goethe umschwärmte sie in seinem umstritten interpretierten Gedicht Heidenröslein und Gertrude Stein schuf im Jahr 1913 die berühmte Zeile Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose in ihrem Gedicht Sacred Emily.

Ein rosa blühender Busch der Chinesischen Rose vor dem Hintergrund der DNB in der Frankfurter Schlosserstraße
Rosa chinensis, die China-Rose, harmonisch in Szene gesetzt vor der grauen Betonmauer der DNB
Bild: Elke Jost-Zell, DNB

Vogellieder

Morgendlicher Vogelgesang begleitet uns Beschäftigte durch die Lindenbaumreihe der Schlosserstraße oder die Ginkgoallee in der Eckenheimer Landstraße auf dem Weg in die Bibliothek, und im Bibliotheksgarten tummeln und umgrurren sich kleine Taubenschwärme auf der Rasenfläche.

Gelbe Bart-Iris auf dem Flachdach der DNB unter bewölktem Himmel
Ein sonnengelbes Paradies für Frankfurter Stadtvögel – Bart-Iris auf dem Dach der DNB
Foto: Kathrin Wilhelm, DNB

Mailyrik

Der Schriftsteller und Lyriker Heinrich Heine (1797-1856) liebte den Mai und besingt diese frühlingsfrohe Zeit in seinem Gedicht „Im wunderschönen Monat Mai“:

Im wunderschönen Monat Mai,

Als alle Knospen sprangen,

Da ist in meinem Herzen

Die Liebe aufgegangen.

Im wunderschönen Monat Mai,

Als alle Vögel sangen,

Da habe ich ihr gestanden

Mein Sehnen und Verlangen.

Orange-rot blühende Bart-Iris auf dem Dach der DNB vor bewölktem Frühlingshimmel
Farbspiel in Orange-rot – blühende Bart-Iris auf dem Dach der DNB in Frankfurt am Main
Foto: Kathrin Wilhelm, DNB

Unternehmen Sie mit uns einen Spaziergang durch die Maiblüte und begleiten Sie uns gerne weiter durch die Natur und die Jahreszeiten in den Leipziger und Frankfurter Häusern der Deutschen Nationalbibliothek!

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Kathrin Wilhelm, Deutsche Nationalbibliothek

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  • ISSN 2751-3238