Herzlichen Glückwunsch Alte Messe!

20. Mai 2024
von Annett Koschnick und Fanni Fröhlich

Für die Internationale Baufach-Ausstellung entstand im Jahre 1913 – vor 111 Jahren – ein Ausstellungsgelände unweit des damals noch nicht eingeweihten Völkerschlachtdenkmals. Der Platz verfügte über eine gute Verkehrsanbindung und die Straße des 18. Oktobers wurde somit zur Magistrale zwischen Völkerschlachtdenkmal, Ausstellungsgelände und Stadtzentrum.

Die Anfänge

Die Leistungsfähigkeit der deutschen Bauwirtschaft stand im Fokus der Baufach-Ausstellung. Leipzig erlebte in dieser Zeit einen Bauboom – es entstanden u.a. der Hauptbahnhof und die Deutsche Bücherei. Nach der Ausstellung wurde ein Großteil der dafür errichteten Gebäude wieder abgerissen, erhalten ist bis heute die Halle 16 (heute Volkspalast). 1914 fand auf dem Gelände die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik statt, die einen Teil der Hallen weiter nutze.

Aus Platzmangel in der Innenstadt fanden ab 1920 auf diesem Gelände die Technische Messe und die Baumesse statt. In den 1920er Jahren begann dafür der Ausbau, bis 1928 wurden 17 Hallen errichtet. 1940 erfolgte die Stilllegung der Technische Messe und in die Hallen zogen Rüstungsbetriebe ein. Alliierte Luftangriffe zerstören 1943 einen Großteil der Messegebäude, die nach dem Krieg schrittweise instandgesetzt wurden. Beginnend mit der ersten Nachkriegsmesse 1946, fanden von 1947 bis 1990 fanden jeweils im Frühjahr und Herbst Universalmessen statt. Die ehemalige Werkzeugmaschinenhalle (Halle 12) wurde ab 1950 schrittweise zum Sowjetische Pavillon umgestaltet. Heute befindet sich im Portikus das Leipziger Stadtarchiv. Zu DDR-Zeiten gab es Pläne zur Umgestaltung und zum Ausbau des Geländes. Diese wurden aber in weiten Teilen nicht realisiert. Es entstanden in den 1970er Jahren die Halle 7 (heute Soccerworld), später die Halle 14 (heute Pavillon der Hoffnung), die Messehalle 22 (heute Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank) und neben einigen kleineren Pavillons der Verwaltungsbaum am Nordeingang des Geländes. Nach 1990 orientierte sich die Leipziger Messe neu und es fiel die Entscheidung für ein neues Gelände im Norden der Stadt, das 1996 eröffnet wurde.

Bis heute ist das Markenzeichen der Leipziger Messe das MM.

Zur Herbstmesse 1917 hatte das Logo mit dem Doppel-M, die Abkürzung für Mustermesse, Premiere. Weithin sichtbar waren an den Zugängen die drei 1965 errichteten 27 Meter hohen, typischen Doppel-M aus Stahl und Aluminium. Heute ist nur noch eines von ihnen erhalten: Das Doppel-M am Nordtor an der Prager Straße neben dem großen Möbelgeschäft. Erschaffen hat das Logo der Leipziger Erich Gruner und wurde im Laufe der Jahre mehrfach angepasst. Auch heute findet sich das – nun betont sachliche – Doppel-M noch im Logo der Leipziger Messe wieder und ist u.a. auf dem 95 Meter hohen Wohnhochhaus am Bahnhof zu sehen.

Die IG Alte Messe

Im Jahr 2003 gründeten 14 Unternehmen und Institutionen die Interessengemeinschaft (IG) Alte Messe, die schnell auf heute über 20 Mitglieder angewachsen ist. Von Anfang an ist die Deutsche Nationalbibliothek Mitglied der Interessengemeinschaft. So arbeiten auf der Alten Messe von der Deutschen Bundesbank über das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, die Autohäuser an der Automeile in der Richard-Lehmann-Straße, u.a. der Pavillon der Hoffnung, die Inspirata, der HIT-Markt der Möbelhändler Porta und weitere Partner eng zusammen, um noch mehr Menschen für einen Besuch der vielfältigen Angebote auf der Alten Messe zu gewinnen.

Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum. Gefeiert wird mit einem Jubiläumswochenende vom 24. bis 26. Juni. Sportveranstaltungen und ein Familienfest mit Streetfoodmarket laden zum Kennenlernen des Geländes der Alten Messe und seiner Mitglieder ein. Auch die Deutsche Nationalbibliothek ist mit einem Stand vertreten: hier kann jede*r mitmachen, ein eigenes Faltbuch gestalten und mit nach Hause nehmen.

Fanni Fröhlich

Fanni Fröhlich ist verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Sie organisiert Veranstaltungen - und den Veranstaltungskalender gleich mit.

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Fanni Fröhlich

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  • ISSN 2751-3238