»Leipziger Schule« – Neomodales Idiom versus Erneuerung?
Diskursive Konstellationen modaler Topoi und Strukturbegriffe in der Zwischenkriegszeit. Ein Projekt zur Untersuchung neomodaler Idiomatik und deren diskursive Konstruktion in der Zwischenkriegszeit unter Verwendung maschineller Analysemethoden.
Projektüberblick:
Im Rahmen des DH-Calls 2023 der Deutschen Nationalbibliothek wurde ein Forschungsprojekt als Teil einer Dissertation durchgeführt, das die komplexen Zusammenhänge zwischen dem musikalischen Phänomen der sogenannten ›Neomodalität‹, musikalischem Diskurs und gesellschaftlichem Wandel im Deutschland der Zwischenkriegszeit untersucht. Im Detail zielt das Projekt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die zentralen – miteinander verschränkten – musikalischen und ideologischen Diskursfigurationen im Untersuchungszeitraum zu gewinnen.
Einen der drei Arbeitsschwerpunkte bildete, neben der Aufarbeitung des Leipziger Quellenkontextes und den Quellen aus dem Zeitschriftenkorpus, die erarbeitete Methodologie und entsprechend konkret-methodische Umsetzung, die sich eng am Quellenmaterial orientierte. Das Forschungsprojekt ist insofern also nicht nur eine musikhistorische Auseinandersetzung mit spezifischen musikalischen oder musiktheoretischen Phänomenen, sondern auch eine methodische Reflexion, um am Quellenmaterial neue Erkenntnisinteressen diskutieren zu können.
Problem:
Von der Prämisse ausgehend, dass geschichtliche Akteure zugleich zu den Historiographen ihrer eigenen Tätigkeit wurden, ergaben sich für das Forschungsprojekt weitreichende Konsequenzen. Insbesondere dann, wenn wissenschaftliche Diskurse – oder einzelne fachlich-diskursive ›Stränge‹ – durch einen hochideologisierten gesellschaftlichen Diskurs überlagert werden, ist eine Abgrenzung in ›gesellschaftlich-öffentlich‹ und ›wissenschaftlich-teilöffentlich‹ nur schwer möglich. Die systematische Ausblendung bestimmter weltanschaulicher Zusammenhänge durch Wissenschaftler:innen, die sich angesichts einer solchen Involvierung einem ideologischen Paradigma, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus, bewusst oder unbewusst verpflichteten, trugen nicht unwesentlich zur (Re-)Konstruktion und Reproduktion eigenwilliger Darstellungen historischer Wirklichkeit bei. Die Nachkriegsgeschichtsschreibung weist immer noch Lücken in Biographien und Werkeverzeichnissen oder die vollständige Ausblendung von Zusammenhängen zum Nationalsozialismus auf. Daher musste sich sowohl dem Quellenmaterial als auch der Sekundärliteratur mit der gebotenen Vorsicht genähert werden.
Grundüberlegungen:
Bezogen auf die Forschungsfrage ergab sich schließlich die Notwendigkeit der Bildung eines Quellen-Kontextes, der es ermöglicht, den Konnex zwischen den relevanten diskursiven Konstellationen im untersuchten Zeitschriften-Korpus und den Quellen sowie deren Bezüge zum untersuchten musikalischen Stil und den entsprechenden ästhetischen Vorstellungen in den 1920er und -30er Jahre herzustellen. Hierbei galt es, die jeweilige Vielfalt an Themen aus der vorhandenen diskursiven Pluralität aufzuschlüsseln und herauszuarbeiten. Anstatt das bisher nicht näher untersuchte Phänomen der ›Neomodalität‹ nun auf eine Definition oder einen Definitionsversuch zu begrenzen, versprach die These, dieses als ›Diskursfeld‹ zu betrachten, tiefgreifendere Erkenntnisse, die über reine Textanalysen hinausgehen.
Aus diesem Grund stellt die hier verfolgte Adaption einer ›Diskursfeldanalyse‹ ein Novum dar und lehnte sich für die kontextbildende Strukturanalyse deshalb an die Forschungsarbeit von Alexandra Lux und Thomas Jahn zur Methodologie und Umsetzung einer ›problemorientierten Diskursfeldanalyse‹1 aus der sozialökologischen Forschung2 , dem Modell für eine erweiterte Diskursgeschichte3 Peter Haslingers sowie dem Forschungsprogramm von Reiner Keller zur Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA)4 an und wurde für die in dieser Studie zugrundeliegenden historischen und themenzentrierten Fragestellung entsprechend modifiziert. Der Schwerpunkt hierbei lag dabei aber auf den theoretischen Arbeiten Kellers.
Reiner Keller definiert Diskursfelder als »soziale Arenen, die um Streitgegenstände, Kontroversen, Problematisierungen und Wahrheitsansprüche herum entstehen, in denen Diskurse miteinander in Wettbewerb oder Konflikt treten.«5 Keller möchte damit unter anderem übergreifende Diskursstrukturen, Machtverhältnisse und Deutungskämpfe in den Blick nehmen; folglich geht es insbesondere um eine Analyse der übergreifenden Perspektive, mit der auch auf die Analyse und kritischer Reflexion der diskursiven Hervorbringung von Wirklichkeit und damit ›Wahrheit‹, das meint primär die ›Gültigkeit‹ bestimmter ›Wissensbestände‹, in ebenso spezifischen thematischen ›Feldern‹ gezielt wird. Demnach ist Diskursforschung auch immer eine ›Zusammenhangshypothese‹: ›Alltagswissen‹ – beispielsweise die Überzeugung der Existenz von ›Abstammungsgemeinschaften‹ im Sinne von ›Menschenrassen – wirkt auf Individuen ein. Hat sich diese Überzeugung naturalisiert, das heißt, ist sie zu einem nicht mehr hinterfragten Teil des gesamten ›Wissensbestandes‹ eines Großteiles einer Gesellschaft geworden, unterliegt dieses vermeintliche Wissen immer auch der subjektiven Ausdeutung und Veränderung. Dabei erfolgen diese Deutungen auf ›Mikroebene‹ bei einzelnen ›Akteuren‹, aber auch in einem größeren
Zusammenhang, wenn bestimmte Deutungen öfter auftreten und ›musterhaft‹ werden. Solche
›Deutungsmuster‹, die wiederum von mehreren gesellschaftlichen Teilgruppen geteilt und
reproduziert werden, sind deshalb von besonderem Interesse.
Die Nähe zu Kellers Forschungsprogramm erklärte sich also aus dem Anspruch, gegebene diskursive Pluralität valide zu erfassen und kriteriengeleitet sowie umfassend untersuchen zu können: »Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass die Wissenssoziologische Diskursanalyse nicht nur einzelne oder isolierte Diskurse in den Blick nimmt, sondern gesellschaftliche Diskursfelder bzw. Diskursfigurationen, in denen sich mehrere Diskurse begegnen.«6 Zu diesem Zweck stellt Keller innerhalb seines Forschungsprogrammes ein skalierbares Interpretationsrepertoire zur Verfügung, auf welches im Rahmen der Analyse zurückgegriffen wurde.7
Methodisches Vorgehen:
Für den forschungspraktischen Sinn bildet das Zeitschriftenkorpus folgende Sektoren ab: Der Kontext ›Leipzig‹ und eine allgemein-musikalische Teilöffentlichkeit wird in der Zeitschrift für Musik (1918 – 1943)/später: Musik im Kriege (1943 – 1944) untersucht; daneben für allgemein-musikalische Fragen und Meinungsbildung von Relevanz ist außerdem Die Musik (1922 – 1942); das Fachgebiet der Musikwissenschaft wird bestimmt von den Zeitschriften Zeitschrift für Musikwissenschaft (1918 – 1935)/später: Archiv für Musikforschung (1936 – 1943), Archiv für Musikwissenschaft (1918 – 1927); der evangelische kirchenmusikalische Kontext wird aufgezeigt durch die Analyse der Periodika Siona, (1917 – 1920) Kirchenmusikalische Blätter (1920 – 1922), Zeitschrift für evangelische Kirchenmusik (1923 – 1932) und Musik und Kirche (1929 – 1944) sowie der Musica sacra (1916 – 1937)/später: Die Kirchenmusik (1938 – 1943) für Fragen der katholischen Kirchenmusik. Im Unterschied zur Musica sacra liegt die untersuchte evangelische Fachpresse für den Untersuchungszeitraum ausschließlich in mehreren Titeln vor. Die Musikpflege (1930 – 1944) bietet einen Überblick über Fragen zum Chormusikwesen und -schaffen. Aufgrund der diffizilen Quellenlage, unzureichender Qualität bereits vorliegender Digitalisate sowie zeitpragmatischen Gründen erfolgte ein Teil der Auswertung des Korpus manuell.
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek ergab sich im Verlauf der Quellenaufarbeitung mit der Feststellung, dass eine Vielzahl von zentralen Zeitschriften nicht oder nur unzureichend digitalisiert vorliegen. Im Rahmen des DH-Calls 2023 digitalisierte die Deutsche Nationalbibliothek die beiden Zeitschriften Musica sacra und Die Musikpflege speziell für dieses Forschungsprojekt. Die Objekte standen in Form hochauflösender Bilddateien sowie über OCR-Texterkennung in Form von Volltexten und den jeweiligen Metadaten zur Verfügung. Für den Zugriff auf die Quellen stellte die Deutsche Nationalbibliothek ihre Infrastruktur und die entsprechenden Ressourcen bereit. So fand die Arbeit in Leipzig in einem eigens für das Projekt zur Verfügung gestellten Büro der Nationalbibliothek statt. Über den Arbeitsplatzrechner geschah der Zugriff auf den Server mit den Quellen dann über einen ssh-Zugang.
Für die Beantwortung der Forschungsfragen wurde dementsprechend ein minutiöser Leitfaden entwickelt. In diesem Zusammenhang erfolgte die qualitative Auswertung der Texte nicht sequenziell, sondern iterativ in mehreren Analysedurchläufen.
Die Vorzüge der informatischen gegenüber der manuellen Auswertung zeigten sich bereits bei Ermittlung der relevanten Texte. Ausgehend von der Annahme, dass sich das untersuchte Diskursfeld in spezifische und zugleich charakteristische Konstellationen von Kollokationen respektive Kookkurrenzen strukturiert, also häufig miteinander auftretende Begriffe oder sogar Phrasen, wurden einfach skalierbare Python-Skripte zur Identifizierung der Diskursfragmente eingesetzt.
Validiert wurden die ermittelten Texte wiederum manuell, das heißt in Arbeitsmasken erfasst und schließlich automatisiert in einer redundanzbereinigten Datenbank zusammengefasst und geordnet. In der Datenbank selbst sind die Datensätze in Identifikationsnummern, zitierfähige Quellenangaben, Erscheinungsdatum, Textgattung, Akteur:innen/Autor:innen und deren Biographie, Themencluster, Verlinkungen zu anderen Texten, diskursive Praktiken wie etwa Wissenstypisierung und -sedimentierung, Belegzitate und sonstige Anmerkungen aufgeschlüsselt.
Die qualitative Analyse beziehungsweise Kodierung im Sinne der Strukturierungsvorschläge Kellers erfolgte dann über RQDA. RQDA ist ein R-Paket der häufig für statischen Einsatzbereiche genutzten Programmiersprache ›R‹. Es ermöglicht die Integration des konstruktivistischen Ansatzes qualitativer Forschung mit quantitativer Datenanalyse und erlaubt so, Texte systematisch nach Themen und Mustern zu durchsuchen und zu strukturieren, um aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen.
Im Vergleich zur manuellen Auswertung, die zwar auch effektiv, aber zeitaufwändig war, gestaltete sich Automatisierung desselben Prozesses, wie etwa das Auffinden der Texte und deren wesentliche Informationen als wesentlich effizienter. Die Lokalisierung der entsprechenden Fragmente gelang so beispielsweise innerhalb von Minuten. Nachfolgend sei ein Analysebeispiel diesbezüglich näher erläutert.
Das vorliegende Textbeispiel illustriert die Verbindung kollektiv geteilter ›Wissensbestände‹, die trotz eigener ›kreativer‹ Ausdeutung des Textautors über rein individuelle Interpretationsschemata hinausgehen. So zeigt die Gesamtauswertung aller Texte des Korpus etwa, dass die Attribuierungen Grabners in der Aufzählung [a] durchaus mit völkischen Ideologemen verbunden sind. Insbesondere zur Zeit des Nationalsozialismus wurden diese zur Staatsdoktrin erhoben und kulturpolitisch propagiert. Der sogenannte ›Volkskörper‹ und damit weniger das Individuum – gilt als das ›objektive‹ Maß. In der Musik soll diese Maxime ihre Entsprechung im Postulat einer ›volkstümlichen‹, das heißt ›volksgemäßen Schlichtheit‹ oder ›Einfachheit‹ finden. Es ist offensichtlich, dass solche Forderungen für zeitgenössische Komponisten mehr oder weniger handlungsanleitend sein konnten. Von besonderem Interesse ist deshalb die nachfolgende kompositorisch konkretere Passage, in der das musikalische Formungsprinzip der Fuge als Mittel des persönlichen Gefühlsausdruckes verstanden wird. Was auf den ersten Blick widersprüchlich zu der genannten kulturpolitischen Maxime erscheint, gliedert sich im Rahmen des analysierten Diskursfeldes in ein Deutungsmuster ein, das kontrapunktische Techniken – wie die Fuge – als Medium zwischen ›Subjektivität‹ und ›Objektivität‹ versteht.
Ausblick:
Insgesamt konnten aus dem Korpus knapp über 1.000 Diskursfragmente identifiziert und ausgewertet werden. Die in diesem Projekt verfolgte Arbeitsweise machte Problemfelder, Vor- und Nachteile sowie das enorme Potenzial für die effiziente Verarbeitung großer Textmengen bei gleichzeitiger Gewinnung tiefgreifender Einblicke in historische Diskurse deutlich. Zukünftige Forschungsvorhaben könnten an die methodologischen Überlegungen anknüpfen und diese weiter verfeinern. Besonders vielversprechend wäre beispielsweise eine Entwicklung adaptiver Topic-Modeling-Algorithmen, die das hier entworfene Konzept einer Diskursfeldanalyse erleichtern. Das Dissertationsprojekt wird voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2025 abgeschlossen werden.
Dominik Dungel ist Stipendiat des Cusanuswerkes und promoviert aktuell im Fachbereich der Kirchenmusikgeschichte. In seiner Dissertation thematisiert er Fragen zu Stilbildung und Vereinnahmung von Kirchenmusik in den 1920er und -30er Jahren aus wissenssoziologischer Perspektive.Dominik Dungel
Quellen und Literatur:
- HÖGNER, Friedrich, »Hermann Grabners Chormusik«, in: Die Musikpflege 13/3 (1942), S. 71–75.
- EDER, Franz X., »Historische Diskurse und ihre Analyse – eine Einleitung«, in: Historische Diskursanalysen. Genealogie, Theorie, Anwendungen, hrsg. von Franz X. Eder, Wiesbaden 2006, S. 9–23.
- HASLINGER, Peter, »Diskurs, Sprache, Zeit, Identität«, in: Historische Diskursanalysen. Genealogie, Theorie, Anwendungen, hrsg. von Franz X. Eder, Wiesbaden 2006, S. 27–50.
- JAHN, Thomas und LUX, Alexandra, Problemorientierte Diskursfeldanalyse – neue Methode und Anwendungsmöglichkeiten, Frankfurt am Main 2009 (ISOE-Studientexte, 15).
- KELLER, Reiner, Wissenssoziologische Diskursanalyse. Grundlegung eines Forschungsprogramms, Wiesbaden 3 2011 (2005).
- KELLER, Reiner, »Grundlagen der Wissenssoziologischen Diskursanalyse«, in: Diskursanalyse für die Kommunikationswissenschaft. Theorie, Vorgehen, Erweiterungen, hrsg. von Thomas Wiedemann und Christine Lohmeier, Wiesbaden 2019, S. 35–60.
- LANDWEHR, Achim, Historische Diskursanalyse, Frankfurt am Main 2008 (Historische Einführungen, 4).
Referenzen
- Siehe hier Thomas Jahn und Alexandra Lux, Problemorientierte Diskursfeldanalyse – neue Methode und Anwendungsmöglichkeiten, Frankfurt am Main 2009 (ISOE-Studientexte, 15). ↩︎
- Jahn und Lux betonen ihren Impetus der Illustration der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ihres
methodischen Vorgehens. Vgl. ebd., S. 9. ↩︎ - Siehe hier Peter Haslinger, »Diskurs, Sprache, Zeit, Identität«, in: Historische Diskursanalysen. Genealogie, Theorie, Anwendungen, hrsg. von Franz X. Eder, Wiesbaden 2006, S. 46ff. Grundlegend für die Forschungsperspektive der Historischen Diskursanalyse sind auch die Arbeiten von Achim Landwehr. Siehe auch: Achim Landwehr, Historische Diskursanalyse, Frankfurt am Main 2008 (Historische Einführungen, 4). Dieser bemerkt, dass sich (historische) Diskursanalyse primär als Forschungsprogramm verstehen, auf dessen Grundlage das methodische Vorgehen zu entwickeln sei: »Die Behauptung, es gebe für Diskursanalysen, ob historischer oder anderer Art, nicht die eine und umfassend gültige Methode, ist ohne Zweifel zutreffend. Die Beschäftigung mit Diskursen ist – wie im vorherigen Kapitel beschrieben – zunächst einmal durch eine Haltung, durch eine bestimmte Perspektive und charakteristische Fragestellungen gekennzeichnet (Sarasin 2003: 8; Keller 2006: 54 f.). Da Inhalte und Interessensschwerpunkte diskursanalytischer Fragestellungen sehr weit gestreut sind, kann es nicht nur einen Untersuchungsweg zur Erkenntnis geben. Diese Pluralität anzuerkennen, entbindet jedoch nicht von der Pflicht, mögliche Vorgehensweisen vorzustellen.« Ebd., S. 100. Zur Charakterisierung (historischer) Diskursanalysen als Forschungsprogramm siehe: Franz X. Eder, »Historische Diskurse und ihre Analyse – eine Einleitung«, in: Historische Diskursanalysen. Genealogie, Theorie, Anwendungen, hrsg. von Franz X. Eder, Wiesbaden 2006, S. 13. ↩︎
- Grundlegend ist die folgende Monographie von Reiner Keller. Siehe hier Reiner Keller, Wissenssoziologische Diskursanalyse. Grundlegung eines Forschungsprogramms, Wiesbaden 3 2011 (2005). Es sei auch hier nachdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei der Wissenssoziologischen Diskursanalyse um eine Forschungsperspektive handelt:
»Wissenssoziologische Diskursanalyse ist keine spezifische Methode, sondern eine innerhalb der Soziologie theoretisch fundierte Forschungsperspektive auf besondere, eben als Diskurse begriffene Forschungsgegenstände.« Ebd., S. 12; vgl. auch S. 192. ↩︎ - Keller, »Grundlagen der Wissenssoziologischen Diskursanalyse«, S. 46; vgl. auch Keller, Wissenssoziologische Diskursanalyse, S. 234. ↩︎
- Ebd., S. 239. ↩︎
- Zu Kellers Vorschlag der inhaltlichen Strukturierung siehe auch Keller, Wissenssoziologische Diskursanalyse, S. 240–252. ↩︎
- Friedrich Högner, »Hermann Grabners Chormusik«, in: Die Musikpflege 13/3 (1942), S. 73. ↩︎