Lieblingsleipzig

26. April 2024
von Fanni Fröhlich

In Leipzig gibt es so viele Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen, da fällt die Auswahl mitunter schwer. Ein schöner Spaziergang vom „Völki“ ins Zentrum der Messe- und Buchstadt überrascht mit Sehenswürdigkeiten abseits der Touristenpfade.

Paddeln, klettern, Denkmäler und Museen angucken oder gut Essen gehen? In einer Stadt mit fast 630.000 Einwohnern ist das alles möglich. Zahlreiche Museen, Wahrzeichen und Denkmäler zeigen die bewegte Geschichte der Musik-, Buch- und Messestadt. Zudem ist Leipzig sowohl die Stadt der friedlichen Revolution als auch ein Zuhause junger Künstler*innen. Und wem der Trubel der Stadt zu viel ist, kann sich in den zahlreichen Parks, auf den Flüssen und an den Seen (aktiv) entspannen.

Das dunkle Denkmal ragt 91m in die Höhe und reflektiert sich im See davor.
Das Völkerschlachtdenkmal ragt hoch über Leipzig. Foto: Fanni Fröhlich

Wer sich ein wenig abseits der Touristenpfade bewegen möchte, sei der folgende rund vier Kilometer lange Spaziergang ans Herz gelegt. Ausgangspunkt ist das Völkerschlachtdenkmal im Leipziger Südosten, das der Völkerschlacht im Oktober 1813 gedenkt. Nach 364 Stufen bietet sich den Besucher*innen in 91 Metern Höhe ein Panoramablick auf Leipzig und die Umgebung.

Von dort aus geht es in fast gerader Linie in Richtung Zentrum zu Fuß vorbei am „See der Tränen“ und über die Straße in den Wilhelm-Külz-Park. Am „Stadtbalkon“ am Ende des Parks hat man einen Ausblick auf das Gelände der früheren technischen Messe, ehe man über die Messebrücke die S-Bahn-Gleise überquert. Mit einem Blick nach rechts sieht man das Doppel-M der „Mustermesse“ aufragen. Es ist das letzte erhaltene von ehemals drei Doppel-M-Stahlkonstruktionen, die die Eingänge zum früheren Messegelände markierten.

Ein Bauwerk aus zwei übereinandergebauten grauen M
Das letzte stehende Doppel-M an der Nordeinfahrt der Alten Messe. Foto: Fanni Fröhlich

Weiter auf der Straße des 18. Oktobers geht es vorbei an ehemaligen Messehallen, die heute für Handel, Gewerbe und Freizeit genutz werden, und dem 2019 neu eröffneten Stadtarchiv Leipzig im früheren sowjetischen Pavillon. Es folgt das Oval des von Linden gesäumten Deutschen Platzes, der links von der Bio City Leipzig und dem Max-Plank-Institut für evolutionäre Anthropologie sowie rechts von der Deutschen Nationalbibliothek gesäumt wird. Die zentrale Archivbibliothek Deutschlands sammelt, dokumentiert und archiviert alle Medienwerke in Schrift, Bild und Ton, die seit 1913 in und über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden. Werktags laden die Kantinen dieser drei Einrichtungen auch externe Gäste zum Verweilen und Mittagessen ein.

Spontane Besucher*innen sind herzlich eingeladen, die Türen zum denkmalgeschützten Gebäude zu öffnen und das historische Foyer mit sehenswerten Glasmosaiken sowie die kostenlosen Ausstellungen zu erkunden. An den Hörstationen in der Ausstellung des Deutschen Musikarchivs kann man hören wie Leipzig klingt. Im vierten Erweiterungsbau befinden sich die Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums, welche einen Einblick in 5.000 Jahre Mediengeschichte liefern sowie aktuelle Wechselausstellungen. Wer seinen Besuch planen kann oder wiederkommen möchte, kann an zahlreichen Führungen, Veranstaltungen wie Lesungen oder Mitmachangeboten teilnehmen. Das aktuelle Angebot entnehmen Sie am besten dem Veranstaltungskalender.

Blick auf die weiße Fassade des Bayerischen Bahnhofs
Der Portikus des Bayerischen Bahnhofs. Foto: Johannes Neuer

Nach weiteren anderthalb Kilometern gelangt man zum Bayerischen Bahnhof. Bis zur Stilllegung 2001 galt er als ältester Kopfbahnhof Deutschlands. 2008 wurde der Portikus für einige Zeit um 30 Meter nach Osten verschoben wurde, um für den City-Tunnel Platz zu machen. Heute ist er ein Denkmal der Verkehrsgeschichte.

Der restliche Weg bis ins Zentrum kann nun bequem per S-Bahn bis zum „Markt“ erfolgen oder weiter zu Fuß. Der Spaziergang führt zum Ende vorbei an der Leipziger Stadtbibliothek und dem Wilhelm-Leuschner-Platz, von dem aus der Blick frei ist auf das Neue Rathaus. Innerhalb des “Rings“ erstreckt sich nun das Leipziger Zentrum mit seinen Museen, Restaurants und Geschäften.

Blick auf das Neue Rathaus mit Rathausturm
Blick vom Wilhelm-Leuschner-Platz auf das Neue Rathaus. Foto: Johannes Neuer

Wussten Sie übrigens schon, dass die Passagen in der Leipziger Innenstadt einmalig in Europa sind? Sie entstanden rund um 1900 mit den Messehäusern und fungierten als Durchgangshöfe, in denen die Waren schnell verladen werden konnten, ohne den Wagen wenden zu müssen. Bis heute sind die verschiedenen architektonischen Stile erhalten und darin sind nun Galerien, Boutiquen und Restaurants angesiedelt.

Für alle, die nach dem Spaziergang mehr über die Deutsche Nationalbibliothek erfahren wollen, oder wiederkommen möchten, lohnt sich ein Blick in den Veranstaltungskalender.

Fanni Fröhlich

Fanni Fröhlich ist verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Sie organisiert Veranstaltungen - und den Veranstaltungskalender gleich mit.

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Fanni Fröhlich

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Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek Deutschlands.

Wir sammeln, dokumentieren und archivieren alle Medienwerke, die seit 1913 in und über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden.

Ob Bücher, Zeitschriften, CDs, Schallplatten, Karten oder Online-Publikationen – wir sammeln ohne Wertung, im Original und lückenlos.

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