Vom Beginn … zur Gegenwart … in die Zukunft

16. Oktober 2024
von Susanne Jacobi, Sina Hofmann

Im Jahr 1912 wurde in Leipzig die Deutsche Bücherei gegründet. Initiator war der damalige Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, der inzwischen im Börsenverein des Deutschen Buchhandels aufgegangen ist. Der Börsenverein ist der Dachverband der deutschen Buchbranche und vertritt die Interessen von Buchhandlungen, Verlagen Zwischenbuchhändlern und anderen Medienunternehmen. In verschiedenen Interessengruppen schließen sich einzelne Berufsgruppen zusammen, um den gemeinsamen Austausch und die Diskussion zu fördern. Eine dieser Interessengruppen ist die IG unabhängige Verlage, die im September die Deutsche Nationalbibliothek am Standort Frankfurt besuchte.

Der gemeinsame Austausch begann mit einer Führung durch das Gebäude in Frankfurt. Neben der Architektur des Gebäudes wurde auch auf die Kunst am Bau aufmerksam gemacht. Die verwendeten Materialien sind ebenso beeindruckend, wie die Symbole, die für die Geschichte der Deutschen Nationalbibliothek stehen.

Bild: Jens Korch

Schon beim Betreten des Dienstbereichs fallen unseren Gästen die beiden identischen Wanduhren auf. Sie stehen für die die beiden Standorte der Deutschen Nationalbibliotheken. Die Uhren symbolisieren die zwei Standorte und den gemeinsamen Takt der Häuser … denn die „Deutsche Bücherei“ in Leipzig und die „Deutsche Bibliothek“ in Frankfurt wurden 1990 unter dem Namen „Die Deutsche Bibliothek“ zusammengeführt. Diese Uhren beschreiben in fast schon stilistischer Schlichtheit, einen wichtigen Aspekt der Bibliotheksgeschichte.

Ebenso finden sich in den Magazinen all jene Medienwerke, die wir auf der Grundlage des Gesetztes über die Nationalbibliothek und der Pflichtablieferungsverordnung im Original sammeln, inventarisieren, erschließen, bibliografisch verzeichnen, auf Dauer sichern und für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Bild: Jens Korch

Bei der Besichtigung des Magazins wurde unter anderem das erste in Frankfurt gesammelte Buch vorgestellt. Unter der Signatur D 45 1, findet sich das Buch „Meine Hunde im Nordland“ aus dem Jahr 1945. Verfasst wurde es von Egerton Ryerson Young. Das Buch bildet den Anfang der Sammlung am Frankfurter Standort und ist zugleich Teil der ca. 116 Büchern, die im Jahr 1945 in Frankfurt archiviert wurden. In den darauffolgenden Regalmetern lassen sich daher besonders gut die Entwicklungen des Buchmarktes in den Nachkriegsjahren erkennen, denn von Jahr zu Jahr wurden wieder mehr Bücher veröffentlicht.

Bild: Jens Korch

Im Anschluss an die Führung trafen sich noch einmal alle zu einer Präsentation zu den gesetzlichen Grundlagen und den Sammelgrundsätzen der Deutschen Nationalbibliothek. Die Präsentation bildete die Grundlage für den weiteren, äußerst interessanten, Austausch. Zentrale Fragen hierbei waren unter anderem der Umgang mit unveränderten Neuauflagen: müssen gedruckte Bücher zusätzlich zu E-Books abgeliefert werden? Wie ist das Vorgehen, wenn es Ausgaben in verschiedenen Einbandarten gibt? Daneben wurde aber auch das Zusammenspiel von Verlagsmeldungen über den Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB) und der Eingangsbearbeitung in der DNB erläutert: je genauer und aktueller die Verlagsmeldung ist, desto sicherer kann das abgelieferte Medienwerk dieser Meldung zugeordnet werden.

Der konstruktive Gedankenaustausch war für beide Seiten sehr gewinnbringend und zeugt von dem Erfolg der bereits Jahrzehnte andauernden Zusammenarbeit.   

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Jens Korch

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Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek Deutschlands.

Wir sammeln, dokumentieren und archivieren alle Medienwerke, die seit 1913 in und über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden.

Ob Bücher, Zeitschriften, CDs, Schallplatten, Karten oder Online-Publikationen – wir sammeln ohne Wertung, im Original und lückenlos.

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  • ISSN 2751-3238