Was ist TISEL?

17. April 2023
von Monika Pfitzner

Seit der Gründung von Bibliotheken wurden die vorhandenen Bücher auf Katalogkarten verzeichnet und mit Standortnachweis (Signatur) versehen. So konnten die Nutzenden in den Zettelkästen recherchieren, welche Literatur in der jeweiligen Bibliothek verfügbar war.

Mit dem Zusammenschluss der Deutschen Bücherei und der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main zu einer Nationalbibliothek unter dem Namen „Die Deutsche Bibliothek“ im Jahr 1990 wurde sofort mit großem Engagement am Aufbau eines gemeinsamen Onlinekataloges gearbeitet. Schnell wurde klar, dass der Onlinekatalog der dominierende Weg in die zukünftige Nutzung von Katalogdaten in- und außerhalb der Bibliothek wird. Trotzdem war für eine Übergangszeit von einigen Jahren auch noch eine Weiterführung der vorhandenen Zettelkataloge erforderlich.

Zur Unterstützung dieses Übergangs vom Zettel- zum Onlinekatalog am Leipziger Standort der Deutschen Nationalbibliothek sowie in anderen Bibliotheken der neuen Bundesländer wurde ab 1991 der selektive Titelkartendienst (TISEL) als laufender Abruf von Titelkarten angeboten. Die Titelkarten konnten zusätzlich mit den Lokaldaten der bestellenden Bibliotheken versehen werden. Für TISEL standen die Reihen A (Monografien und Periodika des Verlagsbuchhandels), B (Monografien und Periodika außerhalb des Verlagsbuchhandels), C (Karten) und G (Germanica und Übersetzungen) der Deutschen Nationalbibliografie ab 1972 zur Verfügung. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Dienstes war die Lieferung der ISBNs/DBNs (Deutsche Bibliographie-Nummer) und der Lokaldaten auf Diskette.

Viele Bibliotheken in den neuen Bundesländern konnten in dieser Zeit ihren Bestand massiv ergänzen. Jedoch fehlten die Kapazitäten, diesen auch zu erschließen. Da hat TISEL sehr geholfen, weil die Einrichtungen die Katalogkarten nicht selbst erstellen mussten. Anfangs war TISEL kostenlos, später war pro Titelkarte DM 0,25 zu entrichten. Angeboten wurde der Dienst bis 1998.

Im Jahre 2013 wurde die Herstellung von Titelkarten in der Deutschen Nationalbibliothek vollständig eingestellt.

111-Geschichten-Redaktion

Zum 111. Jubiläum haben wir, die Beschäftigten der Deutschen Nationalbibliothek, in Erinnerungen und Archiven gestöbert. Von März bis November präsentieren wir hier 111 Geschichten aus der Deutschen Nationalbibliothek.

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:DNB, Stephan Jockel

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