3 Fragen an… Constanze Schumann
In der Serie „3 Fragen an …“ stellen wir regelmäßig Gesichter der Deutschen Nationalbibliothek vor. Heute: Constanze Schumann. Sie arbeitet seit 13 Jahren in der Deutschen Nationalbibliothek und leitet die Abteilung Bestandsaufbau und Formalerschließung.
Liebe Frau Schumann, wie ist Ihre Funktion in der Deutschen Nationalbibliothek und was bedeutet das?
Ich leite standortübergreifend die Abteilung Bestandsaufbau und Formalerschließung. In der Abteilung kümmern wir uns um die – wie wir es ausdrücken – körperlichen Medienwerke, also das, was man in die Hand nehmen kann.
Bücher, Zeitschriften oder Musik-CDs kann sich jeder vorstellen. Es geht aber viel weiter: Kassetten, USB-Sticks, Loseblatt-Ausgaben, Anschauungstafeln für den Unterricht oder auch Noten. Wir sammeln alles, was in Deutschland veröffentlicht wird und alle Übersetzungen aus der deutschen Sprache, alle Medienwerke in deutscher Sprache aus dem Ausland und alle Medienwerke des Auslandes über Deutschland. Es geht um eine vollständige Sammlung des veröffentlichten deutschen Kulturgutes. Hierbei werten wir nicht inhaltlich. Alle Medienwerke, die unter unseren gesetzlichen Auftrag fallen, werden in die Sammlung aufgenommen.
Wurden die Medienwerke bei uns in Sammlung aufgenommen, werden sie vor der Archivierung erschlossen. Die Formalerschließung erstellt eine bibliografische Beschreibung. Alle Elemente, die ein Medienwerk formal beschreiben, werden in den Katalog der Bibliothek gebracht: Wer ist der Komponist eines Musikwerkes, in welchem Verlag ist ein Buch erschienen oder in welcher Häufigkeit eine Zeitschrift erscheint. Hier folgen wir einem internationalen Regelwerk. Dieses Regelwerk wenden wir nicht nur an. Wir bringen unsere Kompetenzen mit nationalen und internationalen Partner*innen ein und gestalten die Weiterentwicklung von bibliothekarischen Standards.
Das Medium, dass Sie zuletzt in einer Bibliothek (nicht zwingend die Deutsche Nationalbibliothek) ausgeliehen haben, war:
Eine Tageszeitung in digitaler Form.
An Ihrem Arbeitsplatz darf nicht fehlen:
Videokonferenztechnik, unser Wiki und ein Bleistift.
Sinnvolles Schaffen – Was bedeutet das für Sie, wenn Sie an ihre Arbeit bei der Deutschen Nationalbibliothek denken?
Einen Beitrag dazu leisten zu dürfen, die Sammlung des veröffentlichten Kulturgutes zu erhalten und zu vermehren und mit Hilfe der Erschließung die Informationen zu Wissen zur Verfügung stellen zu können. Wir wissen heute nicht, welche Fragen zukünftig gestellt werden. Wir tragen durch unsere Sammlung das Vermächtnis in uns, auch noch nicht gedachte Fragen beantworten zu können.
Vielen Dank, liebe Frau Schumann!