3 Fragen an … Lisa Landes

14. Januar 2022
Das Interview führteJosephine Kreutzer

In der Serie „3 Fragen an …“ stellen wir regelmäßig Gesichter der Deutschen Nationalbibliothek vor. Heute: Lisa Landes. Sie arbeitet seit Juli 2013 für die Abteilung Deutsche Digitale Bibliothek in der Deutschen Nationalbibliothek.

Frau Landes, Sie arbeiten in der Abteilung Deutsche Digitale Bibliothek in der Deutschen Nationalbibliothek. Was macht diese Abteilung genau?

Lisa Landes, Foto: Lorenz Andräs

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) führt das digitalisierte Kulturerbe von unterschiedlichsten Kultureinrichtungen wie Museen, Archiven und Bibliotheken zusammen und ermöglicht es, zum Beispiel Bücher, Musik, Gemälde, Filme, Fotografien, Akten, Manuskripte und vieles mehr online und kostenfrei zu recherchieren. Ich arbeite im Sachgebiet „Technik, Entwicklung und Projekte“ und leite das Projekt „Deutsches Zeitungsportal“.

Es wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und widmet sich der Zusammenführung historischer Zeitungen im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek.

Was ist das Deutsche Zeitungsportal genau? An wen richtet es sich?

Das neue Sub-Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek stellt historische, digitalisierte Zeitungen aus den Jahren 1671–1950 zur Verfügung und hat als Fernziel die Zusammenführung aller historischer Zeitungsbestände aus deutschen Kulturerbe-Einrichtungen. Gestartet sind wir im Oktober 2021 mit knapp 600.000 Ausgaben, darunter auch historische Zeitungen aus dem Deutschen Exilarchiv.

Als DFG-gefördertes Projekt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine unserer wichtigsten Zielgruppen. Hierzu zählen besonders die Digital Humanists, für die digitalisierte Zeitungen eine wichtige Ressource darstellen. Aber auch die allgemeine Öffentlichkeit haben wir im Blick; das Medium „Zeitung“ ist so vielfältig, dass sich sehr viele Menschen dafür interessieren.

Hier geht es zum Deutschen Zeitungsportal.

Bei der Erstellung eines neuen Portals sind sicherlich verschiedene Fähigkeiten gefragt – wie viele Fachbereiche arbeiten an einem solchen Projekt mit?

Neben der Deutschen Nationalbibliothek sind die Staatsbibliothek zu Berlin (SBB), die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und das FIZ-Karlsruhe Projektpartner beim Aufbau des Deutschen Zeitungsportals. Jeder Projektpartner bringt bestimmte Fähigkeiten ein: So betreut die SBB zum Beispiel unsere wissenschaftliche Begleitgruppe und bringt Erkenntnisse aus den OCR-D-Projekten ein. Die SLUB Dresden kümmert sich um die Viewer-Entwicklung. Und das FIZ Karlsruhe ist als technischer Betreiber der Deutschen Digitalen Bibliothek für die Entwicklung von Front- und Backend verantwortlich. Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen ist zwar kein direkter Projektpartner, aber als Fachstelle Bibliothek der DDB ist sie in zentraler Rolle in die Datenarbeit (Mappings, Datenclearing) eingebunden.

Aber auch aus der Deutschen Nationalbibliothek sind neben dem DDB-Team noch weitere Kolleg*innen involviert, z.B. für die Zusammenarbeit mit der Zeitschriftendatenbank oder die Anpassung der Daten aus dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945. An der Öffentlichkeitsarbeit rund um den Launch des Zeitungsportals waren Kolleg*innen aus der Stabsstelle Strategische Entwicklungen und Kommunikation beteiligt. Schließlich arbeiten wir mit mehreren externen Agenturen zusammen, die bei Design und Nutzerstudien unterstützen. Hier die Übersicht zu behalten und alle Arbeitsstränge unter einen Hut zu bringen, das ist meine Aufgabe – nicht immer ganz leicht, aber immer spannend!

Vielen Dank, Frau Landes!

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Lorenz Andräs

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  • ISSN 2751-3238