3 Fragen an … Roberta Keding
Halbzeit! Roberta Keding ist 19 Jahre alt und seit einem halben Jahr als Bundesfreiwillige im Deutschen Buch- und Schriftmuseum tätig. Im Interview erzählt sie von ihrer Motivation, ihrem Alltag im Museum und den Erwartungen. Und natürlich, auf was sie sich in der zweiten Hälfte ihres Bundesfreiwilligenjahres freut.
Hallo Roberta, du machst gerade deinen Bundesfreiwilligendienst im Deutschen Buch- und Schriftmus
eum. Was war der Ausschlag für deine Bewerbung?
Hallo Christine und Josephine, toll, dass ihr mich interviewt! Ausschlaggebend für meine Bewerbung hier war die riesige Größe des Hauses. Wenn ein ganzes Museum mit mehreren Ausstellun
gen, nur als eine kleine Abteilung zählt, muss die gesamte Institution ja wirklich riesig sein. Ich wollte wissen, wie es ist, in einer Kulturinstitution zu arbeiten, in der wirklich viel los ist. In der aber auch ganz viele unterschiedliche Personen aufeinandertreffen und es einen Haufen unterschiedlicher Themenfelder gibt.
Dazu kam aber auch die thematische Aufstellung. Wir alle denken und wissen, wie wichtig Lesen, Schreiben und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Büchern ist. Schon von ganz klein an. Besonders Kindern dieses Thema näher zu bringen, und das praktisch unmittelbar im Epizentrum der Buchkultur, fand ich einfach toll und macht mir total viel Spaß!
Ich bin mir noch nicht sicher, was ich nach diesem Jahr machen möchte. Deswegen ist es gerade toll, einen Einblick in ganz viele verschiedene Bereiche zu bekommen. Mit Katalogisierung, Ausstellungsvorbereitung, mit Öffentlichkeitsarbeit und Museumspädagogik hatte ich jetzt schon zu tun. Von total kreativen Bastelarbeiten bis hin zu riesigen Excel-Tabellen mit komplizierten Zahlenfolgen. Ich glaube, das gibt es nur ganz selten.
Welche Aufgaben hast du hier und was machst du davon am liebsten?
Am meisten Spaß machen mir die Schulklassen und Kindergartengruppen. Zu beobachten, wie die Gruppen anfangs schüchtern und mit ganz großen Augen ins Museum kommen und im Laufe der Führung und des Kreativworkshops auftauen, ist so toll! Manche Kinder will man nach den zwei Stunden gar nicht mehr gehen lassen. Manchmal habe ich das Gefühl, nebenbei einen Crashkurs Gruppendynamik zu belegen.
Ein anderer, großer Bereich meines Aufgabengebiets liegt in der Öffentlichkeitsarbeit. Digital und live vor Ort. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass ich binnen ein paar Monaten zu einer Art Karla-Kolumna-Prototyp mutieren und überall mit der Kamera über der Schulter auftauchen würde. Fotos von allem und (fast) jedem zu machen gehört da zum Beispiel dazu.
Eine eigene Instagram-Reihe darf ich auch betreuen. Das habe ich anfangs aber doll romantisiert. Wie viel Arbeit in nur einem einzigen Post die Woche steckt, war mir nicht klar … Auch die dabei erforderliche Kontinuität holt mich immer wieder ein. Dann realisiere ich am Posting-Tag selbst, dass ja schon wieder Due-Date ist und ich mir mal langsam was einfallen lassen sollte. Nichtsdestotrotz ist das toll. Mitzufiebern, wer alles den neuesten Beitrag auf Instagram liked und die Einträge in den Gästebüchern der Ausstellungen zu lesen. Das gibt mir das gute Gefühl, dass das Museum wahrgenommen und geschätzt wird.
Auf was freust du dich in der zweiten Halbzeit deines Bundesfreiwilligenjahres?
Oh, vor allem auf die Aussicht, dass die Situation für Kulturinstitutionen in den Frühlings- und Sommermonaten wieder ein bisschen erträglicher wird. Ich freu mich sehr darauf, zu beobachten wie hier ein bißchen „mehr Leben in die Bude“ kommt. Zwei neue Ausstellungen sind eröffnet. Das geht Hand in Hand mit ganz vielen Führungen, Kreativ- und Sonderveranstaltungen. Das kann ja eigentlich nur gut werden!
Und ich freue mich auf die hoffentlich noch tiefer werdenden Einblicke in die verschiedenen Sammlungen. Hier gibt es so interessante und hübsche Objekte mit langen Geschichten.
Ein bisschen Trubel, ein bisschen Party, ein bisschen Ahnung – darauf freu ich mich!
Vielen Dank, liebe Roberta, für das Interview!
Unser Team wächst!
Hier geht es zu unseren offenen Stellen.