3 Fragen an … Tracy Arndt

25. Juni 2022
von Tracy Arndt

In der Serie „3 Fragen an …“ stellen wir regelmäßig Gesichter der Deutschen Nationalbibliothek vor. Heute: Tracy Arndt. Sie machte zunächst die Ausbildung zur Fachinformatikerin und studierte Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie Bibliotheksinformatik. Heute verantwortet sie den Linked Data Service.

Liebe Frau Arndt, wie lange sind Sie schon bei der DNB?

Ich arbeite seit Januar 2021 an der Deutschen Nationalbibliothek am Standort Leipzig. Seitdem bin ich für den Linked Data Service zuständig. Dabei geht es darum, unsere Daten als Linked Open Data bereitzustellen. Die Daten selbst sind dabei sehr reichhaltig miteinander verknüpft. Linked Data bedeutet, dass unsere Titel- und Normdaten in einer maschinenlesbaren international etablierten Form unter einer freien Lizenz (CC0) veröffentlicht werden – online.

Von 2014 bis 2016 habe ich bereits im Referat Automatische Erschließungsverfahren und Netzpublikationen gearbeitet. Damals habe ich mich hauptsächlich mit der Datenqualität der automatischen Verfahren beschäftigt.

Zwischen meinen zwei Tätigkeiten bei der Deutschen Nationalbibliothek war ich in einem Forschungsprojekt der Universitätsbibliothek Leipzig über die datengetriebene Spurensuche japanischer Videospiele beteiligt.

Sie haben – mit Unterbrechung – bereits in verschiedenen Funktionen in der Deutschen Nationalbibliothek gearbeitet. Was hat Sie wieder zurückgeführt?

Ich habe während meiner Abwesenheit die Entwicklungen an der DNB verfolgt und hatte große Lust, mich wieder daran zu beteiligen. Der ausschlaggebende Punkt für meine Rückkehr war dann jedoch, dass die Stelle für den Standort Frankfurt ODER Leipzig ausgeschrieben wurde. Lange wurden Stellen in der IT der DNB nur für den Standort Frankfurt ausgeschrieben, was für mich jedoch keine Option war. Natürlich hat mich nicht nur der Standort motiviert, für die Stelle zurückzukommen. Den Linked Data Service zu verantworten, ist eine tolle und abwechslungsreiche Aufgabe, bei der man sich mit bibliothekarischen Daten nochmal aus einem anderen – einem semantischen – Blickwinkel auseinandersetzt. Hinzu kommt, dass man mit spannenden Zielgruppen und Projekten zu tun hat. Beispielsweise mit Forschungsprojekten aus den Digital Humanities, mit der dbpedia oder Wikidata.

Welche Anforderungen muss die IT einer Bibliothek erfüllen?

Sehr viele. Die IT durchdringt sämtliche Bereiche der Bibliothek. Es gibt zahlreiche komplexe Themen und Abläufe in einer Bibliothek. Sei es in der Verwaltung, Nutzer*innendienste wie Bestellungen und die Suche im Katalog, Digitalisierung von analogen Medien, Ausstellungen im Deutschen Buch- und Schriftmuseum, die Katalogisierung von Medien und die Bereitstellung von Daten für andere Bibliotheken und die allgemeine Öffentlichkeit. Um nur ein paar zu nennen.

Das bedeutet, dass die IT sowohl sehr breit, als auch sehr spezialisiert aufgestellt sein muss. Sie muss sowohl robuste und beständige Services betreiben, aber auch innovative Lösungen entwickeln und schnell reagieren können. Diese Anforderungen zu erfüllen, ist eine große Herausforderung. Denn das eine behindert manchmal das andere.

Darüber hinaus organisiert die IT nicht nur Daten, Systeme und Infrastruktur, sie muss auch die Kommunikationsprozesse und Prozesse zur Anforderungserhebung dafür moderieren. Eine gute Kommunikation mit allen Kolleg*innen in der Bibliothek ist bei einer immer komplexer werdenden Systemlandschaft eine wichtige Anforderung an eine moderne IT-Abteilung.

Vielen Dank, Frau Arndt!

*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Tracy Arndt, Montage: Josephine Kreutzer

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