Neue Lichter für die DNB Leipzig

17. April 2025
von Fenja Lorber, Alexandra Eulitz & Jonas Kardos
Zur Vorbereitung der Arbeiten an den Wandleuchten steht im Treppenhaus eine Leiter
Foto: Annett Koschnick, DNB

Vielleicht ist Ihnen in den letzten Wochen im historischen Gebäude der DNB in Leipzig etwas Ungewöhnliches aufgefallen. Vor allem, wenn Sie sich durch das Haupttreppenhaus und die Gänge im zweiten sowie dritten Stock bewegt haben.

Es standen Leitern auf den Treppenabsätzen. Kleine Wagen mit seltsamen Werkstücken wurden durch das Gebäude gefahren. Handwerker*innen arbeiteten im gesamten Gründungsgebäude. Aber was genau wurde da eigentlich gewerkelt?

Gearbeitet wurde an den Wandleuchten. Vielen dürften sie eher unter dem Begriff „Armleuchten“ bekannt sein. Sie zieren die Seiten des Foyers und ziehen sich bis zum Eingang des geisteswissenschaftlichen Lesesaals. Außerdem erleuchten sie das große Treppenhaus und die davon abgehenden Gänge in den zwei oberen Etagen des Gebäudes.

Schnitzerei einer Eule im kleinen Sitzungszimmer von Holzbildhauer Paul Hippauf
Foto: Fenja Lorber, DNB

Diese Lampen existieren schon von Anfang an. Das Gründungsgebäude in Leipzig wurde innerhalb von 2 ¼ Jahren erbaut. Im Mai 1914 erfolgte der erste Spatenstich und Ende August 1916 war der Bau komplett fertiggestellt. Mit der Herstellung der Wandleuchten wurde der Holzbildhauer Paul Hippauf beauftragt. Neben den Leuchten aus einem sehr dunklen Holz hat er auch andere Schnitzereien im Haus angefertigt. So zum Beispiel eine etwa 40 cm große Eule für das kleine Sitzungszimmer, die sich dort noch immer befindet.

Allerdings sind die Armleuchten, die heute zu sehen sind, nicht mehr die Originale. 2003 wurden die Holzarme durch Spritzgussteile aus Metall und die ursprünglichen Leuchten durch Energiesparlampen ersetzt.  Es gab neue Bestimmungen der Elektrotechnik, aufgrund derer die Kombination aus Glühlampen und Holzarmen nicht mehr betrieben werden durften. Außerdem war das Holz in keinem guten Zustand mehr. Im gesamten Gebäude gibt es nur noch vier Original-Leuchten. Diese sollen, dem Denkmalschutz entsprechend, an die ursprünglichen Leuchter im Gründungsgebäude erinnern. Sie wurden speziell bearbeitet, um einen sicheren Betrieb zu gewährleiten.  Hinter der Medienausleihe und zwischen den Türen zum großen Lesesaal finden Sie diese Originale aus 1913. Bei Gelegenheit können Sie selber einmal einen Blick darauf werfen. Vielleicht entdecken Sie die feinen Unterschiede zwischen den Originalen und den Metallgüssen.

Wussten Sie schon?
Nicht alle Leuchten sind dauerhaft eingeschaltet. Gerade im dritten Stock leuchten meistens nur wenige von ihnen. Das liegt daran, dass einige der Wandleuchten zur Sicherheitsbeleuchtung gehören. Auch im Falle eines Stromausfalls würde sie weiterleuchten. Je nach Bedarf können die restlichen Lampen zu- oder ausgeschaltet werden

Aber was wurde nun vor kurzem an den Leuchten gemacht?

Die Denkmalpflege gibt vor, dass warmweißes Licht mit 3000 Kelvin verwendet werden muss. Das ist die gleiche Lichtfarbe, die auch in der Medienausleihe zu finden ist. Dadurch entsteht im gesamten Gebäude eine einheitliche Lichtstimmung. Bei einer Bemusterung, wurde die Lichtfarbe getestet.  

Vor allem aber erfolgte die Umrüstung der Leuchtmittel von Energiesparlampen auf LED, weil dies effizienter und vor allem nachhaltiger. Mit dieser Aufgabe wurde die Leuchten Manufactur Wurzen betraut. Außerdem wurden die Lampen gereinigt.

Nahaufnahme der neuen, mit LED ausgestatteten Wandleuchten; Foto: Annett Koschnick, DNB

Seit Anfang März 2025 sind die Arbeiten an den Wandleuchten abgeschlossen. Nun können Sie die DNB in einem neuen Licht bestaunen.


*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Annett Koschnick, DNB

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  • ISSN 2751-3238