AugenRausch
Der neue Podcast des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
Mit „AugenRausch“ startet am 16. März 2024 der neue Podcast des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek. Thema des Podcasts ist das Bild als Wissensressource. Ob Comic, Manga oder Bildgeschichten, ob Illustrationen, Infografiken oder Icons – die Welt ist voller bildbasiertem Wissen. Verfügbar ist „AugenRausch“ über die Webseite sowie Spotify und Apple Podcasts.
Bilder zum Hören
Bereits seit Beginn der Mediengeschichte ist das Bild als Wissensspeicher relevant, etwa als Höhlenmalerei, als Gedächtniskette oder Hieroglyphenschrift. Heutige Bilderwelten sind omnipräsent, sei es im Buch, auf Plakaten, als Emoji oder Icon, im Film, in Apps oder im Netz. Der Podcast „AugenRausch“ zeigt einen Ausschnitt aus dieser Bilderwelt, indem er dem Reichtum aktueller Comic- und Illustrationskunst eine Bühne bietet – und Entdeckerfreude schürt.
Erste Folge und weitere
Die erste Folge erscheint im Vorfeld der Leipziger Buchmesse und stellt mit Armin Abmeier und Rotraut Susanne Berner zwei der bekanntesten Vertreter*innen der Comic- und Illustrator*innenszene in Deutschland vor. Die zweite Folge erscheint zum 80. Geburtstag des Leipziger Zeichners Egbert Herfurth am 5. April 2024. Die folgenden Ausgaben drei bis sechs der ersten Staffel stellen nicht nur weltbekannte Vertreter*innen der Branche, sondern auch junge Talente vor.
Comiczeichner*innen im Gespräch
Im Podcast sprechen die Zeichner*innen in ihren Ateliers über die Arbeit am Bild und über das, was sie antreibt. Es geht um Farbe, Form und Pinsel, um widerborstige Auftraggeber und digitale Bildverarbeitungsprogramme – auch um KI.
Der Rechercheur und Autor des Podcasts, Nils Kahlefendt, schaut zusammen mit seinen Interviewpartner*innen aber auch auf die aktuelle gesellschaftliche Relevanz der Ressource Bild und auf wirtschaftlichen Aspekte des Bildermachens – etwa die Forderung, Graphic Novels auch ökonomisch dieselbe Anerkennung wie Literatur oder Bildender Kunst entgegenzubringen. Denn Illustratoren oder Comiczeichnerinnen sitzen zwischen allen Stühlen, bewegen sich zwischen angewandter und freier Kunst, zwischen Dienstleistung und Selbstverwirklichungsanspruch. Das gilt besonders in Zeiten digitaler Reproduzierbarkeit und Produktion, in denen das Bild ubiquitär ist – jederzeit und überall verfügbar.
Bilder als Wissensressourcen
Für uns als mediengeschichtliches Museum liegt in der exemplarischen Sammlung dieser Bildwelten eine große Herausforderung, zumal das Sammeln ja nur die eine Seite der Medaille ist, die digitale Verfügbarkeit von Metadaten und Objekten des in unseren Magazinen lagernden Kulturguts ist die weitaus größere Aufgabe.
Wir sind dankbar, dass uns bereits viele bekannte, aber auch junge Comiczeichner und Illustrator*innen ihre Vor- oder Nachlässe und Sammlungen anvertraut haben, unter ihnen Armin Abmeier, Rotraut Susanne Berner (mit dem Archiv der Tollen Hefte), Hans Ticha, Egbert Herfurth oder Manfred von Papen, um exemplarisch einige wenige Namen zu nennen. Mit vielen anderen stehen wir in Kontakt und hoffen, dass wir uns als würdig erweisen, Aufbewahrungsort und Langzeitarchiv auch für ihre Bildwerke zu werden. Entgegengebrachtes Vertrauen verpflichtet.
Noch mehr Bilder
Aber nicht nur unser Podcast „AugenRausch“ widmet sich dem Bild als Wissensressource – auch vor Ort im Deutschen Buch- und Schriftmuseum kann man derzeit in die Welt der Comics eintauchen. Pünktlich zur Leipziger Buchmesse und im Rahmen des wunderbaren Gastlandkonzeptes der Messe öffnet am Abend des 19. März 2024 die Ausstellung „Schön mich kennenzulernen. Comic und Autobiographie. Niederlande/Flandern“ ihre Tore. Ausstellung und Podcast zusammen markieren eine Neuausrichtung der Sammlungspolitik des Deutschen Buch- und Schriftmuseums: Das Bild wird künftig ein zentrales Thema sein – sowohl im Zusammenhang mit Erwerbungen als auch mit Ausstellungen und Veranstaltungen.