DH-Stipendien: Projekte & Ausschreibung 2023

4. April 2023
von Stephanie Palek

Im Rahmen unserer Unterstützung von Wissenschaft und Forschung stellen wir verschiedene Angebote rund um Text und Data Mining bereit und schreiben seit 2020 jährlich einen Digital-Humanities-Call (DH-Call) aus, bei dem sich Forscher*innen mit eigenen Projekten bewerben können, um mit unseren Metadaten und insbesondere unseren urheberrechtlich geschützten digitalen Objekten zu arbeiten. Im letzten Jahr haben wir dieses Angebot erstmalig um DH-Stipendien erweitert und im August 2022 unsere ersten Stipendiat*innen in Frankfurt zu einem Workshop begrüßen können. Die DH-Stipendien richten sich insbesondere an Nachwuchswissenschaftler*innen und bieten die Möglichkeit, sich forschend mit unseren Metadaten und unserem freien digitalen Content zu beschäftigen. Beide Ausschreibungen sind momentan wieder geöffnet: Die Bewerbungsfrist für unseren DH-Call endet am 15. April 2023, für die DH-Stipendien nehmen wir bis zum 30. April Bewerbungen entgegen.

Am 23. März fand nun in unserem Leipziger Haus ein zweiter DH-Stipendien-Workshop statt, der die Stipendiat*innen in Austausch bringen und ihnen einen Einblick in die DNB in Leipzig bieten sollte. Da zwei der Stipendiat*innen ihre Forschung bereits abschließen konnten und ein drittes Forschungsprojekt seit Januar läuft, war es ein guter Zeitpunkt, um die ersten Ergebnisse zu präsentieren und die verschiedenen Vorgehensweisen und gemachten Erfahrungen zu diskutieren.

Die Gruppe bei der Hausführung in Leipzig.
Bei der Hausführung durch die DNB. Foto: DNB, Stephanie Palek (urheberrechtlich geschützt).

Der Workshop begann nach einer kurzen Begrüßung mit der Vorstellung der Ergebnisse des ersten Projekts, welches direkt in die Tiefe verschiedener Herausforderungen rund um Personennamen und insbesondere deren Abkürzungen in unseren Daten eintauchte. Nach einer spannenden Diskussion im Anschluss über Daten, Lernstrategien und hilfreiche Tools ging es dann zu einer Hausführung. Übers Foyer und die verschiedenen Lesesäle ging es durchs ganze Haus bis zu den Räumen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums und ins Magazin. Die vielen interessanten Details zur Geschichte des Hauses, sowohl inhaltlich als auch baulich, stießen dabei auf großes Interesse und so war der gewählte Endpunkt der Führung am Grundstein ein wunderbarer Abschluss dieser spannenden Runde.

Weiter ging es dann mit den Ergebnissen des nächsten Projektes, welches Einblicke in Datenbezug und verschiedene Methoden algorithmischer Normalisierung und Analyse bot. Es folgte ein Gespräch über Tokenization, Scoring-Verfahren und die GND, welches Stipendiat*innen und Kolleg*innen viele Anregungen zu verschiedenen Vorgehen und Entwicklungen brachte. Nach einer Mittagspause wurde dann noch der Werkstattbericht aus dem aktuell laufenden Projekt vorgestellt, welches mit dem Versuch einer automatisierten inhaltlichen Wertung verschiedener Bestandteile unserer Metadaten noch einmal einen anderen Schwerpunkt setzt. Ein kurzer Impuls zu DNB-eigenen Experimenten mit Datenvisualierungen durch die Entwicklung von DNBVIS-frodiss bildete den Abschluss der Vorträge und leitete über zu einer Feedback-Runde. Hier konnten die Stipendiat*innen äußern, was gut oder schlecht lief, welche Eindrücke des Stipendienprogramms für sie am wichtigsten waren und welche Anregungen sie uns für die Weiterentwicklung des Programms mitgeben möchten.

Vorstellung eines Projekts durch eine Stipendiatin. Foto: DNB, Kathrin Jockel (urheberrechtlich geschützt).

Das Fazit der Stipendiat*innen sowie unser eigenes fielen dabei durchweg positiv aus. Die Forschungsfragen, die die bereits abgeschlossenen Projekte untersuchten, konnten weitestgehend beantwortet werden und laden zur weiteren Beschäftigung mit den Themen ein. Das Stipendienprogramm wurde sehr begrüßt und als gute Möglichkeit wahrgenommen, selbstständig Erfahrungen im Bereich von Text und Data Mining zu gewinnen und sich in verschiedene Aspekte einarbeiten zu können. Auch für die berufliche Orientierung wurde das Stipendium als hilfreich angesehen, da es Einblicke nicht nur in die analytische Arbeit mit Daten, sondern auch in das Bibliothekswesen selbst ermöglichte. Die verschiedenen Erkenntnisse, die die Stipendiat*innen dabei sowohl über Methoden der Arbeit mit unseren Daten als auch über unsere Daten selbst gewannen, können dabei auch intern bspw. zur Verbesserung der Datenqualität genutzt werden. Auch organisatorisch konnten wir einige Anregungen mitnehmen und planen, sowohl intern als auch extern zukünftig die Vernetzung des Stipendienprogramms mit anderen Aktivitäten auszubauen.

Wie eingangs bereits erwähnt, ist die Ausschreibung der DH-Stipendien 2023 noch bis Ende April geöffnet. Wir freuen uns über Bewerbungen und die kommenden Projekte und stehen für Fragen immer gern unter dh-stipendien@dnb.de zur Verfügung.

Bei der Hausführung durch die DNB. Foto: DNB, Stephanie Palek (urheberrechtlich geschützt).
*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:DNB, Stephanie Palek (urheberrechtlich geschützt)

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