35 Jahre Sammlung Deutscher Drucke

1. November 2024
von Uta Spaet und Constanze Schumann

Die Geschichte der Sammlung Deutscher Drucke (SDD) beginnt 1983 mit einer Studie von Bernhard Fabian. Er empfahl vor dem Hintergrund der föderalen Strukturen Deutschlands und der der damit verbundenen Situation, dass es keine Bibliothek gibt, die – vergleichbar mit anderen Nationalbibliotheken – umfassend die Drucke des deutschsprachigen Sprach- und Kulturraums sammelt, die „Übertragung besonderer Sammelaufträge an die Bayerische Staatsbibliothek, die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, die Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel und die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt mit dem Ziel den Anlegung eines chronologisch segmentierten historischen Nationalarchivs gedruckter Texte.“1

Sechs Jahre später war es dann soweit. Die Direktoren dieser fünf Bibliotheken schlossen zusammen mit der VolkswagenStiftung eine Vereinbarung zum Aufbau einer Sammlung Deutscher Drucke. Damit wurde das Konzept einer dezentralen und gleichzeitig chronologisch gegliederten Sammlung aller in Deutschland gedruckter Bücher in die Realität überführt. Seit 1995 ist auch die Deutsche Nationalbibliothek daran beteiligt.

Heute kooperieren die sechs genannten Bibliotheken um eine umfassende Sammlung der gedruckten Werke des deutschen Sprach- und Kulturraums vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart aufzubauen, zu erschließen, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und für künftige Generationen zu bewahren. Dadurch entsteht eine verteilte Nationalbibliothek, in der die beteiligten Bibliotheken für einzelne Zeitsegmente verantwortlich sind.

Die langfristige Erhaltung und Sicherung der Verfügbarkeit ihrer Bestände ist für alle an der Sammlung Deutscher Drucke beteiligten Bibliotheken eine Aufgabe von grundlegender Bedeutung. Soweit dies erforderlich ist, werden die Drucke restauriert oder mit konservatorischen Maßnahmen gesichert.

Die von der Sammlung Deutscher Drucke angeschafften Originale stehen im Rahmen der Benutzungsordnung der jeweiligen besitzenden Bibliothek der Öffentlichkeit zur Verfügung und können in den Lesesälen eingesehen werden. Sofern Digitalisate der über die Sammlung Deutscher Drucke erworbenen Drucke erstellt werden, sind diese über die jeweiligen Digitalen Bibliotheken kostenfrei zugänglich.

Besuchen Sie die Sammlung Deutscher Drucke auf der gemeinsame Website (www.ag-sdd.de). Hier werden in chronologischer Reihenfolge der Erwerbungszeiträume u.a. monatlich besondere Neuerwerbungen vorgestellt.

In den nächsten Wochen werden Sie hier im Blog Interviews mit allen Bibliotheken der Sammlung Deutscher Drucke finden. Wir freuen uns, die einzelnen Bibliotheken vorzustellen!

  1. Ebenda, S. 296 ↩︎

Constanze Schumann

Constanze Schumann leitet standortübergreifend die Abteilung Bestandsaufbau und Formalerschließung.

Uta Spaet

Uta Spaet leitet das Referat Bestandsaufbau am Leipziger Standort der Deutschen Nationalbibliothek.


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*Nachweis Beitragsbild auf der Startseite:Sammlung Deutscher Drucke

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  • ISSN 2751-3238